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„Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt.“

Die Älteren unter uns erinnern sich noch an das Lied der Nationalmannschaft und die WM 1974 in Deutschland.

Heute würde man singen: „Fußball ist unser Leben, der König Fußball wird regiert vom Geld!“

Bundesligafußball ist neben einem tollen sportlichen Ereignis, dass die Massen zu Recht begeistert, ein Riesengeschäft.

Wird die laufende Saison vorzeitig beendet kostet das die Vereine dem Vernehmen nach bis zu 700 Mio. € zum Beispiel für Einnahmeausfälle aus Übertragungsrechten.

Um „CORONA-gerecht“ die Saison ohne Zuschauer zu Ende spielen zu können, sollen nun die Profis ohne Publikum auflaufen und regelmäßig auf CORONA getestet werden.

Testkapazitäten

Die Berufsgruppe der Fußballprofis regelmäßig vorrangig zu testen und zu wenig Testkapazitäten für Krankenschwestern, Ärzte, Kassiererinnen oder Bewohner/innen von Altenheimen verfügbar zu haben, ist unverantwortlich und beschämend zugleich.

Die begrenzt verfügbaren Testkapazitäten müssen  primär bei medizinische Erfordernissen und systemrelevanten Berufsgruppen eingesetzt werden.

Bei allem Verständnis für die wirtschaftliche Lage der Vereine, ist ein Routine-Screening für Fußballprofis in der derzeitigen Situation mit Nichts zu rechtfertigen und wenig sensibel.

In Altenheimen sterben Menschen auch weil auf Grund fehelender Testkapazitäten nicht präventiv getestet werden kann und wir verjubeln die knappen Testressourcen für Freizeitaktivitäten aus rein wirtschaftlichen Interessen, unfassbar!

„Konzept“ nicht zu Ende gedacht

Stellen wir uns vor ein Spieler wird positiv getestet, dann müssten in der Konsequenz 22 Personen plus Betreuer isoliert werden, auch dann wäre die Saison gelaufen.

Hier wurde offensichtlich im Eifer der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nicht zu Ende gedacht.

Daneben wird es kaum gelingen Fanmassen, wie beim letzten Geisterspiel der Borussia gegen den 1. FC Köln vom Besuch des Stadions im Außenbereich abzuhalten und damit weitere Ansteckungsgefahren unnötigerweise geschaffen.

Profitgier der Bundesliga & „die anderen“

Es sollte in der jetzigen Situation auch im Profisport in erster Linie um Gesundheitsschutz und nicht nur um Profitgier gehen.

Sowohl für Spieler als auch für Fans.

Daneben kann man sich auch die Frage stellen, wieso diese Ungleichbehandlung in der Verfahrensweise nur für Profivereine gilt?

Auch der Amateursport ist wirtschaftlich von der Krise erheblich betroffen und hat nicht die Möglichkeit den Spielbetrieb wieder aufzunehmen.

Also: Die Bundesliga sollte mal den Ball flach halten!!!

Der Autor Bernd Meisterling-Riecks ist Ratsmitglied in der Mönchengladbacher Fraktion von B90/Die Grünen und u.a. deren sportpolitischer Sprecher