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Die Ankündigung der schwarz-gelben Landesregierung, die Schulen ab kommendem Montag zu öffnen, stößt beim Mönchengladbachs Grünen auf heftige Kritik.

(c) BZMG

„Armin Laschet hat mit seinen frühzeitigen Forderungen nach Lockerungen der Corona-bedingten Beschränkungen bereits viel Vertrauen verspielt und die Menschen im Land verunsichert“, sagt Lena Zingsheim, Sprecherin der Grünen Jugend NRW.

Die Schulen ohne einheitliche Vorbereitung sowie Gewährleistung eines umfassenden Infektionsschutzes bereits in der nächsten Woche zu öffnen, hält sie für verantwortungslos gegenüber den Schülerinnen und Schülern, ihren Lehrkräften und den Schulträgern.

Den Schulen nur knapp eine Woche Vorlauf zu geben, um die Wiederaufnahme des Schulbetriebs zu organisieren, stelle die Stadt Mönchengladbach als Schulträger nicht nur vor enorme Herausforderungen, sondern sei geradezu fahrlässig.

Wichtige Fragen, so die GJ-Sprecherin, seien noch immer offen, einheitliche Standards Fehlanzeige.

„Obwohl Lehrerinnen und Lehrer ab Montag, Schülerinnen und Schüler ab Donnerstag wieder in die Schulen kommen sollen, ist nicht verbindlich geklärt, ob an allen Schulen in Mönchengladbach Vorgaben zu Abstandsregelungen eingehalten werden können, wie viele Lehrkräfte aufgrund von Risiken freigestellt werden müssen, welche Hygienemaßnahmen für die Schulen und den Schülerverkehr vorgegeben werden bzw. ob sie auch flächendeckend umgesetzt werden können“, stellt Zingsheim fest.

Die schwarz-gelbe Landesregierung lasse die Kommunen in der Corona-Krise an dieser Stelle allein.

„Statt sich auf die Prüfungsvorbereitungen zu konzentrieren, brauchen die Schulen jetzt Zeit für pädagogische Konzepte, um ein Unterrichtsangebot ab dem 4. Mai zu ermöglichen“, meint die auf Platz 1 der Ratsliste rangierende junge Grüne.

Dass die Landesregierung die Abwägung der gesundheitlichen Risiken auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler abgewälzt hat, hält die Grünen-Politikerin für verantwortungslos und inakzeptabel.

Sie hält es für nicht zumutbar, dass die Schülerinnen und Schüler sich jetzt zwischen Gesundheitsschutz für ihre Familie und Prüfungsvorbereitung in der Schule entscheiden müssen.

Hintergrund: Bund und Länder hatten am 16. April vereinbart, dass die Kultusministerkonferenz ein Konzept bis zum 29. April erarbeitet, nach dem der Schulbetrieb ab 4. Mai schrittweise wieder beginnen kann.

Diese Zeit werden die Schulen mindestens brauchen, um sich auf einen Schulbetrieb mit ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen gut vorbereiten zu können.

Nach diesem Zeitplan würde es alle Beteiligten überfordern, die Abschlussprüfungen in der Sekundarstufe I und für das Abitur in Nordrhein-Westfalen ab dem 12. Mai zu organisieren.

„Wir Grüne fordern daher, einen gleichwertigen Abschluss auf der Grundlage der Vorleistungen zu vergeben“, sagt Lena Zingsheim.

Eine freiwillige Chancenprüfung, um sich zu verbessern, sollte ihrer Meinung nach zusätzlich angeboten werden.

Der frühe Beginn der Sommerferien in NRW und der damit verbundene Zeitdruck dürfe nicht zu einer leichtfertigen Inkaufnahme von Gesundheitsrisiken für die Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Lehrkräfte führen.