„Liebe Gülistan, lieber Günter,
morgen beratet Ihr als Mitglieder der Mehrheitsfraktionen des Deutschen Bundestags über die sogenannte bundesweite Notbremse, eine Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes.
Es steht für mich außer Frage, dass den nach wie vor steigenden Zahlen entgegengearbeitet werden muss, aber ich bin erschüttert darüber, wie undifferenziert im vorliegenden Entwurf mit der Situation umgegangen wird.
Wir wissen offenbar auch nach einem Jahr immer noch zu wenig über dieses Virus. Was wir aber doch wissen ist, dass die Gefahr sich im Freien anzustecken im Gegensatz zu geschlossenen Innenräumen ausgesprochen gering ist.
Dieser Tatsache müssen die Maßnahmen endlich Rechnung tragen und ich fordere Euch auf, Euch dafür stark zu machen!
Für das Verbot von Außengastronomie und das Verbot von Sport in Gruppen an der frischen Luft (mit Hygienekonzepten!) gibt es keine guten Argumente. Für ein Minimum an Infektionsschutz setzt man die Lebensqualität der Menschen, besonders die von Kinder und Jugendlichen, damit maximal herab!
Als Mutter von zwei Kindern sehe ich täglich, wie die Kinder und ihre Freunde unter der Beschränkung des Sports leiden. Und wir leben hier in einem Haus mit Garten in einer privilegierten Situation – wie leiden erst Kinder in prekären Lebenssituation? Depressionen und Adipositas bei Kindern nehmen dramatisch zu. Beides sind Erkrankungen, die die Kinder ein Leben lang begleiten können. Bitte, bitte lasst nicht zu, dass sich diese Situation ohne Not immer weiter verschärft, nur um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, dass Ihr zum „Team Vorsicht“ gehört!
Das größte Problem an den Coronaschutzmaßnahmen ist meines Erachtens, dass viele Menschen diesen Maßnahmen nicht mehr folgen, weil sie die Wirksamkeit der Maßnahmen infrage stellen – und dies nicht irrational, sondern basierend auf wissenschaftlichen Aussagen.
Mit einer differenzierteren Herangehensweise ließe sich die Motivation der Menschen dazu wieder herstellen. Ein Abendessen im Biergarten mit Hygienekonzept birgt ein sehr geringes Infektionsrisiko. Das Risiko, dass die gleichen Menschen ohne dieses Angebot mit Essen vom Lieferservice im eigenen Wohnzimmer zusammenkommen und die daraus resultierende Infektionsgefahr sind deutlich höher. Wir brauchen keine Ausgangssperre als unverhältnismäßiges Gegenmittel, wir müssen den Menschen Alternativen eröffnen, um ein Durchhalten des Infektionsschutzes für den Einzelnen überhaupt zu ermöglichen!
Liebe Gülistan, lieber Günter, ich habe keinen Zweifel daran, dass die geplanten Coronaschutzmaßnahmen ausschließlich das Ziel verfolgen, die Gesundheit und das Leben der Menschen in Deutschland zu schützen. Ich habe aber Zweifel daran, dass das Prinzip „viel hilft viel“ uns hier zum Ziel führt. Die Aerosol-Forscher haben in dieser Woche erst deutlich vorgetragen, wie gering die Infektionsgefahr im Freien ist.
Bitte tragt dem Rechnung!
Liebe Grüße
Nicole
Nicole Finger
Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt MG“ (Ende des Offenen Briefes)
Sehr geehrte Frau Finger, sehr geehrte Frau Yüksel, sehr geehrter Herr Krings,
«Das größte Problem an den Coronaschutzmassnahmen ist meines Erachtens, dass viele Menschen diesen Massnahmen nicht mehr folgen, weil sie die Wirksamkeit der Massnahmen infrage stellen – und dies nicht irrational, sondern basierend auf wissenschaftlichen Aussagen», lese ich vorstehend.
So oft wir in unserer Familie unseren Fachmann, wir haben dankbarer Weise einen echten Fachmann an unserer Seite, befragt hatte, hatte er nur 2 ganz kurzen Antworten:
– WHO ( erreicht man unter https://who.int (https://who.org geht aber auch!))
– RKI (https://rki.de)!
Mehr nicht, er geht davon aus, dass wir lesen können…
Die Information von der Weltgesundheitsorganisation WHO ist glasklar. Leider nur auf Englisch, aber nachdem wir hier in Deutschland unsere Bevölkerung seit 40 Jahren zwingen Englisch zu erlernen, kann man, wenn wir nicht erbärmlich gescheitert sind, vom Zustand einer Zweisprachigkeit ausgehen, ist also kein Nachteil.
Da findet man im Haupttext einen Vorschlag für weitere Links, damit man sich sofort merkt, wo man, falls nötig, weitersuchen kann, und als ersten Punkt der angebotenen Information «Advice for the public“ und darunter «Protect yourself» (sowie «Questions und answers») und der allererste Punkt da lautet «Protect yourself and others from COVID-19)»!
Und so weiter…
Warum das RKI und alle deutschen Instanzen sich von diesem klaren und sehr direkten Informationskonzept distanziert haben (war doch suboptimal), ist mir unklar, denn
leider hat selbst das Robert Koch Institut den Fehler gemacht, die Information neu zu gestalten, und in einem Wirrwarr von anderer Information und Gliederungen einzubetten, kann ich nur unter dem Motto „unnötiger Ehrgeiz“ zuordnen: Anstatt den gleichen Seil anzupacken und mitzuziehen hat man das Rad wieder erfunden, aber eckig! Trotzdem, auch beim RKI blieb die Informationsweitergabe in deutsche Sprache sachlich richtig. Warum, kann man dann überlegen, haben alle, von der Regierung über die Papier-Presse sowie über die Medien, weitere Ecken am an sich vollkommen runden also perfekten Rad herausgearbeitet, und es immer kantiger gestaltet? Da gebe ich keine persönliche Antwort, ich lasse jeden für sich selber nachdenken…
Tatsache ist, dass unsere viele Köche den Brei verdorben haben, und das ist Ihre Feststellung. Basierend auf wissenschaftlichen Aussagen stimmt nämlich die Information der WHO zuerst nach wie vor, und Sie verunsichern die Menschen noch mehr, wenn Sie das anzweifeln, wie alle Ihre Vorgänger, die das gemacht haben.
«Als Mutter von zwei Kindern sehe ich täglich, wie die Kinder und ihre Freunde unter der Beschränkung des Sports leiden.»
Ja, da wäre etwas Flexibilität nötig… Und es könnte jedem generell gut tun. Meine Frau schreibt seit weit mehr als 10 Jahren alle unsere gefahrene Fahrradkilometer auf. Sie (ich war im Frühjahr 2020 krank) ist in 2020 10823 km in Mönchengladbach gefahren. Ich später auch wieder mit, und es waren sehr schöne Kilometer in einer sehr schönen Stadt, die es sich lohnt auf Friedhof-Randwegen usw. kennen zu lernen. Ich glaube nicht, dass wir irgendetwas verbotenes (in Sachen Epidemie) dabei gemacht haben. Fahren in Gruppen wäre meines Wissens auch erlaubt, sogar ab 16 Teilnehmern in der StVO immer noch begünstigt, da kann man dann überall in relativer Sicherheit und mit den Rechten sogar von einem Bus fahren darf… Wenn für Sie 10000 km kein Sport sind, ok, dann fahren Sie eben noch mehr! Für Erholungssport waren die Voraussetzungen in Mönchengladbach seit Beginn der Epidemie ideal: Alle neuen Freizeitstrecken waren fertig oder fast, das heisst frisch geteert und heute mit einer guten Wegweisung ausgestattet. Frage: Muss man wirklich in den Tropen Eiskunstlauf betreiben wollen (Hotel Ivoire, Abidjan)?
«wir müssen den Menschen Alternativen eröffnen, um ein Durchhalten des Infektionsschutzes für den Einzelnen überhaupt zu ermöglichen!»
Ja, aber was haben wir gemacht? Wir (an sich unsere lokalen Behörden zuerst, ob im Auftrag der Bundes oder nicht, es gibt da einen grossen Spielraum. Auch Düsseldorf hat einen grossen Anteil an Mitverantwortung!) haben gerade die Aussentätigkeit zum erliegen gebracht, angeordnet von der Stadt:
Mehrere Stadien sind vollkommen aufgerissen und überhaupt nicht im Stande Publikum zu empfangen. Gärtner mähen ein Gras heute, das es in der Menge wegen Kälte nicht gibt, sie könnten als „Schaffner“ für Stadien und Spielplätze besser dienen, um die Anzahl der Teilnehmer bzw. die Einhaltung der Distanzen sicherzustellen, also als Gras-Polizei mitwirken. Wo es ein Willen gibt, gibt es doch Wege!
An den Märkte dito: Barriere, Drehkreuze aufstellen, zählen… Man schliesst den ärmeren Leute der Stadt ihren Markt an der Trabrennbahn und anderswo, den Bauern ihre Verkaufsstellen auf dem eigenen Grundstück im Freien, Leute die ganz hart arbeiten, stehen sie mal mehrmals der Woche im Winter unzählige Stunden (manche kommen manchmal um 4 Uhr morgens an, um die gewünschten Plätze sicherzustellen!) in der Eises Kälte unter der Autobahnbrücke an der Trabrennbahn.
Das ist doch absolut verwerflich und hochgradig -a s o z i a l – , das Wort darf man doch in einer Stadt mit sozialistischem Chef im Munde nehmen! Man erzeugt Geldnot, Unmut und Unterversorgung in den Haushalten, die davon leben als Händler sowie als Käufer, denn die Versorgung war in vielen Haushalten schon schwierig davor, deshalb harrten sie da aus, und wird im Verlauf der Epidemie katastrophal werden. Gibt es für sie kein Durchhaltungsrecht (noch Zweckmässigkeit: welche soziale Budgets werden dafür aufkommen müssen)?
Weil man solchen Plätzen und Veranstaltungen, die für diesen ärmeren Teil der Bevölkerung wichtig waren und heute noch dringender wären, gar keine Ausstattung (Schranken, Drehkreuze, Wege auf dem Gelände, Windschutz, Hygiene) gönnen will (wie funktioniert das Ordnungswesen in dieser Stadt? Hat man Humanoid-Roboter statt Menschen heute dort?).
Ein Jahr und mehr hat man bereits vertan, um diese hochwertige Gelände in richtiger sozialer Verantwortung auszustatten. Dafür renoviert man Luxus-Spielwiesen auf den Stadien.
Vielleicht sollten die Politiker doch HIER vor Berlin gucken, was man HIER anpassen könnte, um mehr Möglichkeiten im Rahmen des bestehenden Recht zu geben!
Es ist doch grotesk:
Im Jahr, wo man das einzige offene Velodrom der ganzen Umgebung begraben hat, und damit die Fahrradsportler demotiviert, wäre gerade Fahrradsport das am meisten geeignete Mittel gewesen, um der Bevölkerung einen Teil zusätzlicher Freiheit zu geben!
(Ich erinnere nebenbei daran, dass hier auch blinde Menschen (am Tandem) fahren: Sie sprechen von Kindern – gibt es keine blinde Kindern in Mönchengladbach, oder sonst Kinder mit grossen Schwierigkeiten? Wer holt sie in der Epidemie aus den 4-Hauswänden heraus)!
Rache vom Himmel?
Schlechtes Karma?
Um unsere Politiker zu rügen und zu blamieren?
Es gäbe ganz sicher Unterstützung in der Bevölkerung, wenn ein Signal käme, wenn eine Bereitschaft sichtbar wäre:
Sportvereine und -Gruppen würde auf eine Umfrage «können Sie Corona-Pflicht gerechte Aktivitäten anbieten? Was / wie / Auch mit der Verpflichtung einer reellen Patenschaft?» ganz gewiss . Die Marktorganisatoren wären es auch gewesen (heute sind sie vermutlich Pleite: Die Not, die die Stadt da hervorgerufen hat, wird ganz sicher schlimme Folgen haben! Motto wäre, Kaufwillige zählen, Abstände sauber markieren (Bitum!!! Mags hat heute eigene Maschinen dazu!!! Bitum für Soziales anstatt Dreck ist auch wichtig!), Schranken und richtige Zähleinrichtung (Drehkreuze), und Hinweis: die Aktivität auf mehr Tagen verteilen, war sowieso möglich – der 3. genehmigte Tag wurde ausgelassen, da in der Woche, und dadurch für immerhin viele Käufer unpraktikabel (Freitag nachmittags, da haben viele schon frei / Sonntag morgens?).
Frau Finger, bitte, gab es schon solche Überlegungen unter den in der Politik tätigen Personen unserer Stadt?
(Hat eigentlich die FDP einen «Briefkasten für Vorschläge aus der Bevölkerung», beispielsweise im Internet (mit Anlagen bitte, manchmal ist ein Foto, eine Skizze nötig)?)