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In einem offenen Brief fordert der Verein Deutsche Sprache (VDS) den Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach auf, die geplante Verpflichtung zum Gendern zu stoppen.

Diese ist in der Neufassung der Allgemeinen Geschäftsanweisung vorgesehen, die den Genderleitfaden der Stadt im amtlichen Schriftverkehr als Grundlage vorsieht.

„So etwas kann den Mitarbeitern einer Stadt weder verordnet noch zugemutet werden“, sagt Prof. Walter Krämer, Vorsitzender des VDS.

Der Genderleitfaden sowie deren geplante Verpflichtung für die städtischen Beschäftigten verstößt nicht nur gegen die geltenden Rechtschreibregeln, sondern auch gegen den ausdrücklichen Willen der Sprachgemeinschaft, die das Gendern deutlich ablehnt – das haben in den vergangenen Jahren mehrere Umfragen deutlich gezeigt.

„Gerade eine Stadt und eine städtische Verwaltung sollten sich bewusst machen, dass sie es im täglichen Umgang mit Menschen zu tun haben, die Sprache natürlich nutzen und nicht so, wie es ideologische Erzieher gerne hätten“, so Krämer.

Für mehr Geschlechtergerechtigkeit würden Sternchen, Doppelpunkte und andere Zeichen innerhalb von Wörtern nicht sorgen: „Keine Frau wird wegen ihnen besser bezahlt, keine Mutter findet leichter einen Job, kein Transsexueller muss weniger um seine Sicherheit bangen, wenn er auf Menschen trifft, die ihn nicht akzeptieren – Gendern ist eine Nebelkerze, die uns nur eine bessere Welt vorgaukeln will“, stellt Krämer klar.

Zudem konterkarieren gendernde Stadtverwaltungen ihren Anspruch, inklusiv sein zu wollen, so Krämer und weiter:

„Legastheniker, Autisten, Hör/Sehgeschädigte, Migranten – sie alle haben im Alltag oft mit dem Verstehen des gesprochenen oder geschriebenen Wortes zu kämpfen. Ihnen durch Sternchen und andere Zeichen weitere Steine in den Weg zu legen, hat nichts mit Inklusion zu tun. Gendern hindert sie an der Teilhabe an der Gesellschaft – und das kann nicht im Sinne einer weltoffenen Stadt sein, als die sich Mönchengladbach sieht.“

Zuletzt hatte der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie nach Rückmeldungen seiner Mitglieder beschlossen, keine Genderzeichen zu nutzen.