Seite wählen

Heute (Sonntag, 27.12.2020) sind die ersten 110 Altenheimbewohner und Pflegekräfte in Mönchengladbach im Haus Bungeroth gegen das Coronavirus geimpft worden.

Der Impfstoff der Firma BionTech war am Samstag vom Land NRW direkt an das Altenheim des Diakonischen Werkes mit rund 70 Bewohnern geliefert worden.

Für Oberbürgermeister Felix Heinrichs ist mit dem Impfstart die Hoffnung verbunden, dass der Kampf gegen die Pandemie nun einen entscheidenden Schritt vorankommt:

„Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie anfällig gerade Pflegeeinrichtungen gegen das Virus sind. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen für Bewohner und Angehörige gelingt es dem Virus immer wieder, Schlupflöcher zu finden – mit teils dramatischen Folgen für betagte und stark vorerkrankte Bewohner.“

Deshalb sei es richtig, sich in der ersten Phase der Impfkampagne vor allem auf Pflegeeinrichtungen und Pflegepersonal zu konzentrieren.

„Dabei werden wir die Krankenhäuser, die in der Pandemie ebenfalls eine Schlüsselrolle haben, nicht aus den Augen verlieren“, verspricht Heinrichs.

Susanne Claßen, Einrichtungsleiterin im Haus Bungeroth, war auf die Premiere in ihrem Haus gut vorbereitet.

Für die Impfungen hatte sie Stefan Jacobs gewonnen, der die Einrichtung als Kooperationsarzt regelmäßig medizinisch betreut.

Jacobs wurde von einem mobilen Impfteam der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein unterstützt.

Das sorgte auch für die Aufbereitung des Impfstoffs vor Ort.

Der kam per Spedition als tiefgekühltes Konzentrat im Pflegeheim an der Steinmetzstraße an, musste hier über Nacht im Kühlschrank gelagert, aufgetaut und heute Vormittag für die Impfungen mit Kochsalzlösung verdünnt werden.

So aufbereitet kann der Impfstoff sechs Stunden lang verabreicht werden.

Doch so lange benötigte das Team im Haus Bungeroth nicht.

Schon gegen 13:00 Uhr waren alle, die sich impfen lassen wollten, versorgt.

Weitere Lieferungen des Impfstoffs hat das Land NRW für Ende Dezember und Mitte Januar angekündigt.

Diese sollen nach dem Einwohnerschlüssel auf die Städte und Kreise verteilt werden.

Für Mönchengladbach werden an fünf Terminen bis zum 21. Januar noch einmal rund 3.800 Impfdosen erwartet.

Insgesamt können so (inklusive der notwendigen Wiederholungsimpfung nach mindestens drei Wochen) im ersten Schritt rund 2.000 Personen geimpft werden.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die Stadtverwaltung der KV Nordrhein einen Impfplan für die 43 stationären Einrichtungen in Mönchengladbach übermittelt.

Die KV Nordrhein organisiert die Besuche in Abstimmung mit den Einrichtungen und entsendet die mobilen Teams.

Wann der Betrieb in den 53 nordrhein-westfälischen Impfzentren und damit auch im Impfzentrum der Stadt Mönchengladbach aufgenommen werden kann, steht noch nicht fest.

Die KV Nordrhein und das Land NRW gehen davon aus, dass noch im Januar genügend Impfstoff verfügbar ist, um auch in den Impfzentren zu starten.

Hier können sich dann im ersten Schritt unter anderem alle Personen, die 80 Jahre oder älter und mobil sind, impfen lassen.

Die Terminvergabe für die Impfzentren, die unter der bundesweiten Hotline 116 117 erfolgen wird, ist noch nicht gestartet.

Die KV Nordrhein bittet die Bürgerinnen und Bürger daher, von Anrufen mit Terminwünschen noch abzusehen.

„Der Start der Impfungen am heutigen Tag macht Mut, darf uns aber auch nicht unvorsichtig und nachlässig werden lassen“, betont OB Felix Heinrichs.

Die Immunisierung großer Teile der Bevölkerung sei eine Mammutaufgabe, die alle Beteiligten noch Monate beschäftigen wird.

Deshalb sei es wichtig, weiter alle schon bekannten Vorsichtsmaßnahmen und Hygieneregeln möglichst penibel zu beachten.

Das seien noch die besten Mittel, die es gegen die Verbreitung des Virus gebe.