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Spätestens seit Anfang August buhlen die Parteien um die Gunst der Wählerinnen und Wähler.

Mal mit Plakaten an Straßenlaternen, auf Grünflächen, entlang von Straßen, vor Einkaufsmärkten und meist samstags auf dem Rheydter Wochenmarkt, dem Sonnenhausplatz und anderen vermeintlichen „Hotspots“.

Während auf dem Rheydter Marktplatz naturgemäß viele ältere Menschen einkaufen und damit potentielle Ansprechpartner für die Wahlstandbesetzungen sind, sind auf der Hindenburgstraße entlang der Stände am Rande des Sonnenhausplatzes mehr jünge Menschen mit Kindern zu beobachten.

Diese Unterschiede werden auch in der Resonanz auf Ansprachen durch die Parteien bemerkbar.

Am 22.08.2020 fegte ein teilweise heftiger Wind über den Sonnenhausplatz, während es im gleichen Zeitraum auf dem relativ geschützten Marktplatz in Rheydt eher ruhig zuging.

Sonnenhausplatz

Marktplatz Rheydt

Wie allen anderen Standbesetzungen am Sonnenhausplatz erfuhr die AfD mächtig Rückenwind und hatte alle Hände voll zu tun, ihre Prospekte und Flyer zu sichern.

Unangenehm wurde es sowohl für die AfD als auch für einzelne Personen der Jusos und von DIE LINKE, als es zu einem handfesten Disput kam, der von Umstehenden als unnötig und deplatziert angesehen wurde.

Ruhig hingegen ging es am Rheydter Marktplatz zu, wo DIE LINKE und AfD schiedlich friedlich ihre Stände betrieben.

Marktplatz Rheydt

Die Standbesetzungen von B90/Die Grünen wechselten themenbezogen.

So waren am 22. August die „Grünen Alten“ vor Ort und stellten die Forderungen nach einem Seniorenrat vor.

Am Sonnen­hausplatz präsentierten die Grünen vornehmlich ihr Programm und ihre „Doppelspitze“ für den Rat – für den Fall, dass Boris Wolkowski es nicht schaffen würde, Oberbürgermeister zu werden.

Die CDU setzte am Sonnenhausplatz vollständig auf die Wahl von Frank Boss zum Hauptverwaltungsbeamten.

Passanten sahen ob der großen Zahl entsprechender Plakaten darin eine Art von unverständlichem „Personenkult“.

Anders als am Marktplatz in Rheydt war der Stand auch mit Mitarbeitern der CDU-Geschäftsstelle besetzt.

Seinen Rheydter Wahlkämpfern stattete der CDU-Kreisvorsitzende den Wahlkämpfern einen Blitzbesuch ab.

Für Sylvia und Bernd Kaumanns war es selbstverständlich, dass sie ihren Sohn bei seiner Kandidatur für den Stadtrat unterstützten. Beide haben ihre politischen Aktivitäten eingestellt.

DIE LINKE war am Sonnenhausplatz wohl besten gegen „Rückenwind“ gewappnet, provozierten mit einem offenen Abfalleimer, in dem AfD-Flyer entsorgt werden sollten und zeigten ein breites Spektrum an Forderungen für Kommunen.

Auch am Rheydter Marktplatz gab es einen ähnlichen Abfalleimer.

Der war jedoch geschlossen, so dass die gewünschte „Entsorgung“ etwas mühsamer gewesen sein dürfte.

Heftig mit dem Wind auf dem Sonnenhausplatz zu kämpfen hatte auch die FDP. Dank „standhaftem“ Einsatz von Ralph Baus wurde ihr Pavillon nicht zu einem „Fallschirm“.

Nicole Finger und Stefan Wimmers, zufälligerweise im farbigem „Partnerlook“ einer ehemaligen Parteifarbe der FDP standen Fragestellern ausführlich Rede und Antwort.

Wie auch ihre Parteifreunde am Rheydter Marktplatz, die – wie Peter König (frisch nominierter Kandidat für die Bundestagswahl im nächsten Jahr) – auch in gebührendem „Corona-Abstand“ Zeit für ein Gespräch mit CDU-Kandidaten u.a. für die Bezirksvertretung Süd fanden.

(c) BZMG

Neu im Ringen um Mandate im Mönchengladbacher Stadtrat ist die ÖDP mit Franz-Josef Schiller (ehem. B90/Die Grünen) an der Spitze, der auch als Kandidat dieser Partei für das Amt des Hauptverwaltungsbeamten antritt.

Er wird u.a. unterstützt vom ehem. SPD-Ratsherrn Hans Henning Haupts.

Die ÖDP war am Sonnenhausplatz nicht vertreten.

Die SPD hatte in Rheydt auf das Öffnen ihrer Sonnenschirme verzichtet. Stattdessen wiegte ein mit dem „Heinrichs-Origami-Kranich“ bedrucktes „Beach-Flag“ im Wind.

Gülistan Yüksel wechselte anschließend zum Sonnenhausplatz, um auch die dort aktiven Genossen zu unterstützen.

Hier gab es sogar Zeit für einen Plausch mit dem Grünen-Ratsherrn Dr. Gerd Brenner.

Nicht zu den Parteien, wohl aber zur Kommunalwahl 2020 gehörten „Die BürgerLobbyisten“, ein Zusammenschluss von sechs Mönchengladbacher „NGOs“, die sowohl am Sonnenhausplatz als auch auf dem Rheydter Marktplatz mit eigenen Ständen präsent waren.

Diese Kommunalwahlinitiative hatte Bürger-Fragen gesammelt, diese den OB-Kandidaten und den Parteien zur Beantwortung übergeben und die Antworten vergleichend online zur Verfügung gestellt.

Am Sonnenhausplatz federführend war Susanne Jud (Die Alltagsradler) in Rheydt Werner Knor vom Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK).

Die Ergebnisse ihrer Arbeit stellten sie „Vor Ort“ interessierten Bürgern vor.

Außerdem wiesen sie auf ihre Aktion „Bürger-Prognose“ hin, bei der Interessierte noch bis zum 07.09.2020 Einschätzungen zum Ausgang der Mönchengladbacher Kommunalwahl abgeben können.