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Was sich spätestens seit dem FDP-Parteitag Mitte Februar angekündigt hatte, die FDP Mönchengladbach geht mit dem Fachmann für Qualitätssicherung in der Digitalisierung, Stefan Dahlmanns, ins Rennen um das Amt des Hauptverwaltungsbeamten / OB, nachdem er am 29.02.2020 im Ernst-Christoffel-Haus in Rheydt mit über 90% der anwesenden Mitglieder gewählt wurde.

Vorgeschlagen wurde Dahlmanns von Hans Segschneider, einem der beiden Ehrenvorsitzenden der Mönchengladbacher FDP und einem geistig äußerst vitalen 99-Jährigen.

Der ehemalige (ehrenamtlich) Bürgermeister betonte, dass in der Rat zu entscheiden habe und nicht nur die Verwaltung. Er beschrieb Dahlmanns als ehrlichen, fähigen und kompetenten Kandidaten mit der notwendigen Ausstrahlung.

Zu Beginn seiner Bewerbungsrede sandte Dahlmanns eine „Grußnote“ an Hans-Willi Körfges (SPD), der am „Politischen Aschermittwoch“ der Mönchengladbacher SPD behauptet hatte, dass es andere Namen bei der FDP für eine solche Kandidatur gegeben habe.

Körfges in seinem Redemanuskript: „Nett gilt auch für die FDP. Da hat Stefan Dahlmanns schon einmal für die Bundestag kandidiert. Nun will ihn die FDP-Spitze bei der Oberbürgermeister-Wahl ins Rennen schicken. Wenn die sich eine wirkliche Chance ausrechnen würden, wären womöglich andere Namen im Spiel“ (Zitat Ende).

Sicher sei, so Dahlmanns in Richtung Körfges: „… Die freien Demokraten wollen den Oberbürgermeister stellen. Als bürgerliche demokratische Partei der Mitte ist dies mehr als logisch. Sicher ist auch: Ich möchte 1. Bürger dieser Stadt werden … nur mal, um die Ernsthaftigkeit meiner Kandidatur zu unterstreichen“ (Zitat Ende).

In seiner Bewerbungsrede ging Dahlmanns darauf ein, wie er das Amt des Oberbürgermeisters sehe und wie er es auszuführen gedenke.

Ein Schwerpunkt stünde jedem neuen Hauptverwaltungsbeamten die vielfältigen Fragen der Digitalisierung ins Haus, wobei der betonte: Digitalisierung nicht um jeden Preis. Aus zahlreichen Projekten, wisse er, wovon er spreche.

Im anschließenden Gespräch mit BZMG betonte er, dass er als Chef der Verwaltung keineswegs „sein bester Sachbearbeiter“ sein, sondern in erster Linie die Richtung bestimmen werde. Da seien seine jahrelangen Erfahrungen sicherlich nicht hinderlich.

 

Kandidaturvorschlag (Hans Segschneider) und
Bewerbungsrede Stefan Dahlmanns
für das Amt des Hauptverwaltungs­beamten

Vor die Wahl Dahlmanns und die weiterhin anstehenden Wahlen, hatte der Parteivorstand einen Tagesordnungspunkt gesetzt, der bei manchen der Anwesenden Unverständnis und hintergründiges „Naserümpfen“ hervorgerufen hatte: Grußworte der SPD-Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann und CDU-MdL Jochen Klenner.

(c) BZMG

Vor dem Grußwort Gersmanns versuchte der neue Parteivorsitzende Andreas Terhaag diese Entscheidung zu erklären.

Germann lobte, dass die FDP Mönchengladbach sich unmittelbar nach den Vorgängen in Erfurt deutlich gegenüber dem dortigen FDP-Landtagskandidaten abgegrenzt habe.

Sie dankte, dass sie bei der FDP reden dürfe, was ihr bei ihrer eigenen Partei verwehrt sei, weil man dort nicht wisse, was sie sagen würde und erklärte, dass sich auf einer „Abschiedstour“ befinde.

(c) BZMG

Klenner benötigte etwa das Dreifache, um seine vorgefertigten „4 Punkte“ stringent abzuhandeln.

Diese hatten mehr den Charakter einer politischen Standortbestimmung glich, als einem Grußwort.

Dass er – trotz eines Zwischenrufes – dabei die Causa Sven nicht einmal streifte, wurderte niemanden.