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Aschermittwoch ist meist die Fortsetzung von politscher Auseinandersetzung mit politischen Gegnern und Mitbewerbern mit anderen Mitteln.

Das fällt umso leichter, wenn es dabei um Gegner geht, die erkenn- und nachweisbar gegen den Rechtsstaat agieren, den Hass gegen Bevölkerungsgruppen schüren und sich dabei noch als „Opfer“ darzustellen versuchen: die AfD.

Unmissverständlich taten das die drei Redner beim traditionellen „politischen Aschermittwoch“ der Mönchengladbacher SPD, Unterbezirksvorsitzende Gülistan Yüksel aus Berliner Sicht, Hans-Willi Körfges aus landespolitischer Sicht und Felix Heinrichs.

Eindeutig verurteilten sie u.a. die Morde in Hanau und Hasstiraden in den so genannten sozialen Netzwerken und führten dies, begleitet von spontanem Applaus ihrer Zuhörerschaft, auf die fremdenfeindlichen und diskriminierenden Äußerungen von AfD-Politikern aller Ebenen und Regionen zurück.

Insgesamt war der diesjährige Politische Aschermittwoch der SPD Mönchengladbach eine Mischung aus verfrühtem Frühlingsfest, SPD-Mitgliederversammlung und (interner) PR-Veranstaltung des SPD-Kandidaten für das Amt des Hauptverwaltungsbeamten.

Letzterem war wohl auch das „oversized“ ausgestattete Ambiente im Saal des Reiterhofs Barthelmes geschuldet.

Während bei anderen SPD-Veranstaltungen in dieser Lokalität eine Mikrofonanlage, Rollups und die obligatorisch rote Beleuchtung ausreichten, mussten es diesmal zusätzlich eine Podium, vier Monitore und eine mit zwei Personen besetzte Studioausstattung mit Videokamera und Regiepult sein.

So kam es, dass in diesen relativ kleinen Räumlichkeiten alle Redner, also auch Hans-Willi Körfges fünffach zu „erleben“ waren … eine Art von „Indoor-Public-Viewing“.

Wer ihn über Jahre bei seinen Reden beobachtet, hat sich daran gewöhnt, das schriftliche Manuskript zur Seite zu legen, weil er als spontaner Redner bekannt ist, der zudem fast regelmäßig die von ihm versprochene Redezeit überschreitet.

Langweilig wurde es ob seiner teilweise kabarettreifen Einlagen auch diesmal nicht.

Falls Zuhörer ob der Anhäufung vieler bundes- und landespolitischen Themen mit Lobesäußerungen zu von der SPD Erreichtem, das Kommunale vermisst haben sollten, musste bis zum Ende seiner Rede warten.

Intensiver widmete er sich dabei seinem Lieblingsdauergegner in Landtagswahlkämpfen, Frank Boss, dem CDU-Kandidaten für das Amt des Hauptverwaltungsbeamten in Mönchengladbach (OB).

Ihm attestierte Körfges u.a., dass er keine Ahnung von den gesetzlichen Regeln für die Einrichtung und Nutzung von Überwachungskameras im öffentlichen Raum habe, die von der CDU/FDP-Regierung in NRW eingeführt wurde.

Auch schien er ihm nicht zuzutrauen, ein für die Stadt Mönchengladbach „guter“ OB zu sein.

Felix Heinrichs erwähnte in seinen späteren Ausführungen Frank Boss und seine Mitbewerber aus den anderen Parteien mit keinem Wort.

Obwohl er in seinen bisherigen Äußerungen über die Zeit nach der Kommunalwahl großen Wert darauf legte, die Bürger müssten „mehr Mut“ zeigen, ließ er selbst bei der Auseinandersetzung mit den Mitbewerbern und deren Parteien diesen „Mut“ vermissen.

Insbesondere die CDU und deren Kandidat dürften kaum mit „SPD-Angriffen“ rechnen müssen.

Haben diese beiden Parteien sich doch seit der Kooperation im Jahr 2014 zwischen Dr. Hans Peter Schlegelmilch (CDU) und Felix Heinrichs (SPD) soweit „angenähert“, dass für die Wahlbürger Unterschiede nicht mehr erkennbar sind.

Namentlich die SPD Mönchengladbach hat es versäumt, sich ein eigenes Profil zu erhalten und ist ähnlich wie die Bundes-SPD in die „CDU-/Merkel-Falle“ getappt, die auch dazu beitrug, dass die SPD – trotz sicherlich vorhandener „Erfolge“ – an Bedeutung verlor.

Die Charakterisierung der Kandidaturen der anderen Parteien übernahm Hans-Willi Körfges diesen Part von Felix Heinrichs … und dann auf seine „spezielle“ Art.

Dr. Boris Wolkowski (B90/Die Grünen) versuchte er die Ernsthaftigkeit seiner Kandidatur abzusprechen, weil er sich erst vor Kurzem dazu entschieden habe und bezeichnet ihn als „HaWi Reiners in Grün“ , zur Kandidatur des FDP-Kandidaten Stefan Dahlmanns meinte er auch keine Ernsthaftigkeit feststellen zu können und dem Kandidaten von DIE LINKE, Sebastian Merkens, und dessen Partei sprach er die Eigenschaft „geborene Oppositionspolitiker“ zu.

Diese teilweise – auch unter dem Gesichtspunkt „Politischer Aschermittwoch“ – durchaus grenzwertigen Einordnungen des SPD-„Granden“ sind hier in Ton (und Bild) nachzuempfinden:

 

Hans-Willi Körfges über die Kandidaten für das Amt des Hauptverwaltungs­beamten in Mönchengladbach

(c) BZMG

Auszüge aus der Rede des SPD-Kandidaten für das Amt des Hauptverwaltungsbeamten, Felix Heinrichs, anlässlich des  „Politischen Aschermittwochs“ folgt in Kürze.