Die Entscheidung von NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU), die bereits vorbereiteten verbindlichen Qualitätsstandards für Räume, Personal und Arbeitsweisen in den Offenen Ganztagsschulen (OGS) wieder zurückzunehmen, sorgt nicht nur bei vielen Eltern für erhebliche Verärgerung.
Auch Mönchengladbachs FDP-Kreisvorsitzender Peter König findet klare Worte.
„Durch die Einführung von Qualitätsstandards sollte eine Verbesserung der Betreuungsbedingungen in den OGS erreicht werden“, teilt Peter König mit. „Geplant war, Mindestanforderungen an die räumliche Ausstattung, das Personal und die pädagogischen Konzepte festzulegen. So sollte die Betreuung der Kinder optimiert und Chancengleichheit gefördert werden.“
Die lapidare Stellungnahme der Schulministerin, sie könne nachvollziehen, dass das eine Enttäuschung sei, ist für Peter König ein Unding.
„Diese knappe Bemerkung hat die Stimmung weiter angeheizt. Viele Eltern fühlen sich nicht ernst genommen. Sie fordern richtigerweise dringend eine Erklärung und einen neuen Plan von der Schulministerin“, äußert Peter König verärgert.
Ebenso kritisieren viele Elternvertreter und Bildungsinitiativen die Entscheidung der Landesministerin.
Sie befürchten, dass ohne klare Standards die Qualität der Betreuung in den OGS weiterhin stark variieren wird, und viele Kinder nicht die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.
(c) BZMG
Marcel Hafke, Parlamentarischer Geschäftsführer der NRW-FDP und Sprecher für Familie, Kinder und Jugend, attestiert der schwarz-grünen Landesregierung mangelnden Gestaltungswillen.
„Anstatt endlich Verantwortung zu übernehmen und den qualitativen Ausbau des Offenen Ganztags voranzutreiben, drückt sich die Koalition davor.“
Mit Unverbindlichkeit und Leitlinien könnten die Bildungschancen der Kinder nicht verbessert werden.
Die Diskussion über die Qualität des Offenen Ganztags wird wohl weitergehen.
„Wir warten ab, wie Ministerin Feller und die Landesregierung auf den wachsenden Druck reagieren werden,“ sagt Peter König.
„Die Eltern jedenfalls haben deutlich gemacht, dass sie nicht bereit sind, sich mit dieser Entscheidung abzufinden.“
Ergänzend dazu noch interessante Erläuterungen in diesem Podcast
auf WDR 5: