Seite wählen

Manche kommunale Parteitage nehmen unerwartete Verläufe, manche enden aber auch mit einer „faustdicken“ Überraschung.

So, wie der Aufstellungsparteitag („Kreiswahlversammlung“) der Mönchengladbacher Liberalen am vergangenen Samstag (08.03.2025) für die Kommunalwahl am 14. September 2025.

Formal waren es zwei FDP-Parteitage, die zeitgleich mit dem Unterbezirksparteitag der Mönchengladbacher SPD im Haus Erholung stattfanden.

Zunächst ein turnusmäßiger jährlicher Kreisparteitag, auf dem der Vorstand den Parteimitgliedern Rechenschaft über die vergangenen zwölf Monate ablegt und (alle zwei Jahre) ein neuer Vorstand gewählt wird; in diesem Jahr standen keine Vorstandswahlen an.

Beim „zweiten“ Parteitag am Samstag waren die Mitglieder aufgerufen, ihre Kandidaten für das Amt des Hauptverwaltungsbeamten (Oberbürgermeister), die Direktkandidaten für die 33 Wahlbezirke, die „Reserveliste“ für den Rat und die Kandidaten für die vier Bezirksvertretungen zu bestimmen.

Im Vorfeld zur Kandidatenaufstellung bei der FDP war das eingetreten, was vor vergangenen Kommunalwahlen oft nur bei „großen“ Parteien zu verzeichnen gewesen war: Gerangel um so genannte Spitzenpositionen.

Das hatte offensichtlich solche Ausmaße angenommen, dass der Kreisparteivorsitzende Peter König sich veranlasst sah, am Ende des Aufstellungsparteitages unter Punkt „Verschiedenes“ seinen sofortigen Rücktritt von diesem Amt zu erklären.

Im gestrigen BZMG-Gespräch mit König war deutlich seine Enttäuschung wahrzunehmen, dass Verabredungen nicht eingehalten worden seien und er gar „Heckenschützenmentalität“ habe erkennen müssen.

Eine konstruktive und offene Diskussion, wie er sie aus seiner langjährigen Führungstätigkeit in der Wirtschaft gewohnt war, habe es nicht mehr gegeben.

Dass partei-intern zwar gerne von der FDP als „Mitmach-Partei“ gesprochen worden sei, das Verhalten derer, die dies propagiert hätten, jedoch ganz anders gewesen sei, war ein Grund dafür, der zu Königs Rücktritt geführt hat.

Ein weiterer Grund schien auch gewesen zu sein, dass einzelne Ortsverbände unabgestimmt „ihr eigenes Ding“ gemacht haben sollen.

Abschließend hegt König im BZMG-Gespräch die Hoffnung, dass sein Rücktritt als Zeichen für ein „Mehr an kooperativen Miteinanders“ in der Zukunft verstanden wird, damit in der Mönchengladbacher FDP nicht Verhältnisse entstehen, wie sie sich in der Bundespartei abzeichnen würden.