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Die Sonne strahlte am Sonnenhausplatz, als Robert Habeck mit dem bestens gelaunten und quicklebendigen (!) OB-Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Boris Wolkowski, und der grünen Spitzenkandidatin für den Stadtrat, Lena Zingsheim, gemeinsam auf der „Treppen-Bühne“ stand.

Zum Schutze der Besucher vor Corona galt Maskenpflicht auf dem gesamten Platz, bis zum Erreichen des finalen „Standplatzes“.

Diese „Plätze“ hatte man im vorgeschriebenen Abstand mit Kreidekreuzen auf dem Boden markiert, woran sich die Besucher auch hielten.

Allgemein konnte man politisch interessierte Bürger und auch Interessierte am neuen Buch von Robert Habeck treffen. Die Interessierten stammten durchaus nicht alleine aus Anhängern des grünen Spektrums. Auch Zuhörer, die der CDU und von DIE LINKE zugeordnet werden konnten, waren zu erkennen.

Alle hörten gespannt zu, als der Philosoph und Bundesvorsitzende der Grünen Partei Stellung zu Grundsatzthemen wie z. B. Nationalismus und Klimaschutz bezog. Er machte deutlich, dass, wer etwas an der Verkehrspolitik ändern wolle, auch durch künftige Wahlen dafür sorge müsse, der CSU das Verkehrsministerium zu entziehen.

„Was hätte man mit den Unsummen Gutes bewirken können, die Andreas Scheuer durch das Mautdebakel in den Sand gesetzt habe?“, stellte Habeck in den „Raum“.

Er machte deutlich, dass die Verkehrswende hauptsächlich in den Kommunen vonstattengehen müsse und warb deutlich für Boris Wolkowski als nächsten Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach.

Im Anschluss übernahm Boris Wolkowski und erklärte, dass seine erste Amtshandlung als neuer OB wäre, den Klimanotstand auszurufen.

Er bedauerte, dass Fördergelder des Bundes für eine Straßenbahn in Mönchengladbach lediglich für Strecken zur Verfügung stünden, die NICHT entlang bestehender Straßen führten.

Im Anschluss beantwortete er – moderiert von Marcel Klotz – gemeinsam mit Lena Zingsheim und Robert Habeck Fragen von Bürgern.

Völlig unaufgeregt gingen die drei gemeinsam mit Parteimitgliedern zum Stand vor dem Hans-Jonas-Park, wo Habeck sein neuestes Buch signierte.

Außer zwei Polizeibeamten neben der Bühne war Security war während des gesamten Aufenthalts für den „normalen“ Besucher nicht wahrnehmbar, obwohl es zwei Tage zuvor zu einem makabren Vorfall gekommen war, bei dem in einer Todesanzeige der grüne OB-Kandidat bereits für tot erklärt wurde.

Dies hatte Habeck öffentlich thematisiert und als mehr als geschmacklos verurteilt. Er betonte, wie sehr es ihn erfreue, dass niemand sich von der Veranstaltung habe abhalten lassen.

Das sei Demokratie.

Am Rande der Veranstaltung diskutierten Teilnehmer, die Frage, welche „Wahltaktik“ man bei der OB-Wahl anwenden solle.

Wären Stimmen „verloren“, wenn man bei keinem der Kandidaten der beiden „Großen“ das Kreuzchen machen würde?

Könnte man mindestens einen der beiden so verhindern?

Im ersten Wahlgang schon taktisch zu wählen, um den einen oder anderen Kandidaten verhindern zu wollen, ist nicht nötig und kann im schlimmsten Fall genau das Gegenteil bewirken.

Viele Mönchengladbacher sind sich nicht darüber im Klaren, dass taktische Überlegungen im ersten Wahlgang überflüssig sind.

Schließlich gibt glücklicherweise ja noch die Möglichkeit der Stichwahl, in der auch ein Kandidat eine reale Gewinn-Chance, der nicht zu den vermeintlich „Großen“ gehört.