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Sanieren im Bestand: Durchgrünte Fassaden. Dachbegrünung/Photovoltaik. Dachterrasse mit großzügiger Gastronomie, durchgrünter Vorplatz.

Wäre das ein Schandfleck, unzumutbar für VerwaltungsmitarbeiterInnen?

Das, was man nicht will, redet und rechnet man schlecht, das was man will, wird in den Himmel gelobt und ist am Ende billiger und alternativlos. „Mut zum großen Denken“ nannte das der Baudezernent bei seinem Amtsantritt.

So war und ist es beim “Rathaus der Zukunft“, ebenso bei der Umgestaltung des Europaplatzes, der bei seiner Umgestaltung um die Jahrtausendwende als großer Wurf gefeiert wurde, dann als Schandfleck galt.

Inzwischen wird klar, dass der Mut zum großen Denken auch bezahlt werden will.

Da geht es dem Kämmerer und großen Investoren am Ende nicht anders als dem Häuslebauer.

Wenn das Geld nicht reicht, platzt der Traum.

Es müssen Alternativen her, die sich rechnen, wohl oder übel.

Gefragt ist nun der Mut zum Machbaren.

Dass viele Verwaltungsstandorte organisatorisch nicht optimal sind, versteht sich von selbst.

Eine Konzentration liegt auf der Hand.

Was mich in der Diskussion um angeblich unzumutbare Arbeitsbedingungen für Verwaltungsmitarbeiter auf der einen Seite, marode und angeblich nicht sanierungswürdige Verwaltungsgebäude inklusive Haus Westland auf der anderen Seite immer irritiert hat:

Nirgends wurde – zumindest in öffentlich zugänglichen Medien oder Verwaltungsvorlagen – je aufgelistet oder dargestellt, worin genau diese Unzumutbarkeiten bestehen, was man tun müsste, um sie abzustellen und was das, in jedem einzelnen Fall/Gebäude, kosten würde.

Was den Glasriegel des Rathauses der Zukunft, rein optisch, so viel attraktiver macht als der Fensterriegel von Haus Westland, habe ich auch nie so richtig verstanden.

Sanierung, gerade auch energetische, kostet Geld.

Das wird gerade jedem Besitzer älterer Immobilien schmerzlich klar.

Was den Glasriegel des Rathauses der Zukunft, rein optisch, so viel attraktiver macht, als der Fensterriegel von Haus Westland, habe ich auch nie so richtig verstanden.

Sanierung, gerade auch energetische, kostet Geld.

Das wird gerade jedem Besitzer älterer Immobilien schmerzlich klar.

Inzwischen gilt Bauen und Sanieren im Bestand mehr als noch vor einigen Jahren als Königsweg, um den explodierenden Baupreisen und der Handwerker- und Rohstoffknappheit zu begegnen. Wenn ich das Foto von Andreas Gruhn in der Rheinischen Post vom 15. April 2023 betrachte, kommt mir automatisch einige Gedanken:

  • Was ist daran so verkehrt, Haus Westland so umzugestalten und zu modernisieren, dass es sich z.B. dafür eignet, die Stadtverwaltung mit dem Rathaus Rheydt mindestens zu teilen. Das wäre für die beiden Stadtzentren zumindest fair und ließe eine deutlich reduzierte und dann – vielleicht – finanzierbare Variante in Rheydt zu.
  • Hätte man unter dem jetzt leergefegten Europaplatz nicht die Geothermie für eine zukunftssichere Energieversorgung nutzen können und sollen, etwa für ein modernisiertes Haus Westland? Dafür ist es jetzt wahrscheinlich schon zu spät.
  • Warum hat man sich so früh bei solchen weitreichenden Projekten festgelegt, als viele Fragen und Umstände noch gar nicht geklärt waren (Funktion und Gestaltung des ZOB, Probleme des Rathausneubaus während der Bauphase, detaillierter Kostenabgleich von Alternativen).
  • Hat es beim Schlechtreden von Haus Westland und den Arbeitsbedingungen der Verwaltungsmitarbeiter in der Politik je Zweifel oder Widerstand gegeben? In der Öffentlichkeit ist davon jedenfalls nichts angekommen. Man hatte immer den Eindruck: Alles ist sonnenklar, deshalb kann und sollte es jetzt schnell gehen.

Ich habe den Eindruck, jetzt steht man (fast) wieder am Anfang. Das hat viele Zeit und Geld gekostet. Ich würde mir wünschen, dass Politik und Verwaltung nun etwas ergebnisoffener, sorgfältiger, nachvollziehbarer und gelassener diskutieren und letztlich so entscheiden, dass die beiden Projekte Europaplatz und Rathaus der Zukunft auch wirklich Zukunft haben.