Der Stadt Mönchengladbach und den umliegenden Städten und Kommunen fehlen dringend sozialpädagogische Fachkräfte.

Dieses Phänomen zeigt sich nicht nur in dem bekannten Mangel an Erzieherinnen und Erziehern in Kindertagesstätten, sondern betrifft zunehmend auch den Arbeitsbereich der Offenen Ganztagsschulen, kurz OGS/OGATA.

Mittelfristig kann sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren noch verschärfen, wenn der Bund bis 2025 den geplanten Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz verabschiedet.

Um diesem Mangel entgegenzuwirken, hat das Maria-Lenssen-Berufskolleg bereits zu Beginn des laufenden Schuljahres 2019/20 im Rahmen der Fachschule für Sozialpädagogik, parallel zu der konsekutiven Erzieherausbildung, eine neue Ausbildungsform eingerichtet: Die Praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin/ zum Erzieher, kurz: PIA.

Das PIA-Modell sieht schulischen Unterricht in einem wöchentlichen Umfang von 19 Stunden vor.

Daneben sind die Studierenden von Beginn an mit ca. 20 Stunden kontinuierlich in einer sozialpädagogischen Einrichtung tätig. Neben der erhöhten Theorie-Praxis-Verzahnung gibt es zahlreiche Vorteile, wie zum Beispiel eine vertraglich gesicherte Vergütung während der Ausbildungszeit.

Auch können die Träger der Kinder- und Jugendeinrichtungen ihrerseits perspektivisch über die praxisintegrierte Ausbildung mehr Personal gewinnen und so dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Zudem können sie geeignete Persönlichkeiten selbst auswählen und längerfristig an die Einrichtungen binden.

Aufgrund der erfolgreichen Umsetzung des ersten Durchlaufs und um der hohen Nachfrage von Träger- und Interessentenseite gerecht zu werden, wird das Maria-Lenssen-Berufskolleg die Fachschule für Sozialpädagogik weiter ausbauen und die PIA-Ausbildung ab kommendem Schuljahr 2020/21 zweizügig anbieten.

Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Bezirksregierung Düsseldorf und einer ausreichend großen Anzahl an Bewerber/innen wird die zweite Klasse einen inhaltlichen Schwerpunkt auf das Arbeitsfeld der Offenen Ganztagsschulen und der erzieherischen Arbeit im Jugend- und Heimbereich legen.