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Im Jahre 2017 strukturierte die Stadt die Essensversorgung an 22 städtischen Ganztagsschulen neu.

Den verschiedenen, bis dahin beauftragten Vereinen und Caterern wurde gekündigt und die Essensversorgung der Stadt-Tochter Sozial-Holding übertragen.

Das war verbunden mit der Verpflichtung, eine qualitative sehr hochwertige Essensversorgung (Mittagsbereich) der Schulen zu organisieren.

Das Schuldezernat strebte an, durch qualitativ hochwertiges Essen und sichere bargeldlose Bezahlsysteme die Essenszahlen zu erhöhen.

Nach nunmehr fast 4 Jahren war festzustellen, dass das Ziel der Umstrukturierung nicht erreicht wurde.

Trotz Steigerungen der Essenszahlen an diesen Schulen um 29% erreichen die von der Sozial-Holding angeboten Essen aktuell nur ca. 12% der Schülerinnen und Schüler an den im Stadtmodell versorgten Schulen.

Das heißt, von 100 Schülerinnen und Schülern an diesen Schulen bleiben jeweils 88 unversorgt.

Eine Ganztagsschule der Stadt, die Gesamtschule Espenstraße, wurde 2017 nicht in die Umstrukturierung einbezogen, deren Schülerinnen und Schüler wurden weiterhin durch den Cafeteria-Verein der Schule versorgt.

Auch an der Gesamtschule Espenstraße wurden im Jahre 2013 lediglich 35 Essen pro Tag täglich ausgegeben.

Der Verein stellte in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein die gesamte Essensversorgung um.

Es wurde ein Konzept für eine ganztägige, qualitäts-zertifizierte Essensversorgung entwickelt, das sämtliche Qualitätsanforderungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung deutlich zu übertreffen scheint.

Zugleich wurde in Zusammenarbeit von Cafeteria-Verein und der Leitung der Schule ein Abonnement-System entwickelt, das nicht nur von den Eingangsjahrgängen 5 und 6 genutzt wird.

Diese Umstrukturierung an der Gesamtschule Espenstraße hat dazu geführt, dass heute nach Angaben des Vereins täglich fast 400 Essen in der Mittagszeit ausgegeben werden.

Zusätzlich versorgt der Cafeteria-Verein die Schülerinnen und Schüler im gesamten Vormittag mit Frühstücksangeboten und gesunden Getränken.

Damit würde der Cafeteria-Verein der Gesamtschule Espenstraße über 40% aller Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I erreichen, in den Eingangsjahrgängen sogar fast 100%.

Feststellung: Es gibt also ganz offensichtlich in Mönchengladbach eine Schule, die ein Modell der Essensversorgung entwickelt hat, das funktioniert und sämtliche Zielsetzungen der Stadt erreicht hat.

Im Zusammenhang mit dem großen Umbau der Gesamtschule Espenstraße wurde im letzten Jahr nun dem Cafeteria-Verein von der Stadtverwaltung die Kündigung ausgesprochen.

Ab dem Schuljahr 2021/2022 – also ab Mitte nächsten Jahres – soll die Essensversorgung auch an dieser Schule von der Sozial-Holding übernommen werden.

Das Modell der Stadt hingegen wird nicht geändert, so dass für die Schüler dieser von der Stadt versorgten Ganztagsschulen gilt:

  • Keine Abonnement-Angebote,
  • keine Vormittagsversorgung wie z.B. ein gesundes Frühstück,
  • keine Flexibilität bei den Mittagsessenszeiten wie ein „Snack to go“ für Schüler/innen, die vor dem Mittagessen die Schule verlassen müssen und
  • keine gesunde Getränkeversorgung …

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hält dieses Vorgehen der Stadt für widersinnig.

Nach Jahren der Erprobung des neuen Versorgungskonzeptes der Stadt wird das einzige auch nach den Zielsetzungen der Stadt erfolgreiche Modell einer schulischen Essensversorgung kurzerhand abgeschafft.

Zielsetzung: Kompromisslose Vereinheitlichung

In einem Offenen Brief richtet sich nun die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen mit einem Appell an den verantwortlichen Schuldezernenten Dr. Gert Fischer (CDU), das einzigartige und offensichtlich erfolgreiche Konzept der Städtischen Gesamtschule Espenstraße für die Versorgung aller Schulen Mönchengladbachs als Ansatz für die Weiterentwicklung der städtischen Schulverpflegung zu nutzen: