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Als im Juni 2016 die Ratsmehrheit aus CDU und SPD der von CDU-Dezernenten Dr. Gregor Bonin vorgelegten „Stadtentwicklungsstrategie“ mit dem Slogan „mg+ – Wachsende Stadt“ verabschiedete, wussten die wenigsten, was unter „wachsend“ zu verstehen sei.

Zwischenzeitlich wurde „Wachsende Stadt“ um den Begriff „in Qualität“ erweitert, was von den „Wortschöpfern“ noch weniger präzisiert wurde.

Und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Das Logo sollte nach den Ideengebern und politischen Promotoren als „Markenzeichen“ eine Aufbruchstimmung in Mönchengladbach erzeugen, was auch nicht dadurch gelang, dass es auf allen möglicherweise relevanten und nicht relevanten Dokumenten und in entsprechenden Präsentationen auftaucht.

Was also sollte „wachsen“, in welchen messbaren Dimensionen und in welcher „Qualität“?

  • Zahl und „Qualität“ der Arbeitsplätze?
  • Die Einkommen der Bürger?
  • Der Flächenverbrauch für „hochwertige“ Siedlungen und Gewerbe?
  • Die Bevölkerung?

Allenfalls die Bevölkerung könnte ein Maßstab sein.

Lässt man die „Streitigkeiten“ zwischen der Landesstatistik, die sich auf ZENSUS-Erhebungen stützt und der stadteigenen Statistik außer Acht und zieht die städtischen Daten zu Rate, stellt man ein „Wachsen“ der Bevölkerung zwischen 2009 und 2021 um ca. 9.300 Menschen (ca. 3,6%) fest.

Allerdings hatten die „Vermarkter“ aus Politik und Verwaltung von „Wachsende Stadt“ darauf gesetzt, dass das Bevölkerungswachstum durch Zuzug hochqualifizierter und finanziell potenter Personen und Familien aus der „Rheinschiene“ – und hier primär aus Düsseldorf – kommen würde.

Bis heute halten sie an dieser „Erzählung“ fest, stecken erhebliche Haushaltsmittel in Personal und Sachausgaben, obwohl die stadteigene Statistik eine vollkommen andere Sprache spricht.

Diese zeigt nämlich, dass es sich bei dieser „Erzählung“ um einen gewaltigen Trugschluss handelt.

Denn die Mönchengladbacher Bevölkerung ist zwischen 2009 und 2021 nur dadurch gewachsen, dass fast 23.000 Menschen (ca. 7,9%) zugezogen sind, die der Fachbereich Statistik als „nicht-deutsch“ einordnet.

Natürlich könnten sich darunter auch hochqualifizierte und finanziell potente Personen und Familien befinden, deren Anteil dürfte jedoch nicht bemerkenswert sein.

Der Anteil der „deutschen“ Einwohner, die zur Teilnahme an Bundestagswahlen berechtigt sind, sank gegenüber 2009 um ca. 4,8%.

Solange nicht seitens der „Vermarkter“ von „mg+ – Wachsende Stadt in Qualität“ auch nicht im Ansatz nachvollziehbar dargelegt wird, wo die Stadt Mönchengladbach im Interesse ihrer Bürger „gewachsen“ ist, bleibt dieser Slogan nicht mehr als eine Fata Morgana einiger weniger.

Bleibt zu beobachten, ob die neue so genannte „Gesamtstrategie“ des neuen Oberbürgermeisters tatsächlich sich mehr als „mg+“ den tatsächlichen Belangen der Bürgerinnen und Bürger zuwendet und diede das Angebot zur Beteiligung annehmen.

Dabei wird sich herausstellen, ob  der Slogan „mg+ – Wachsende Stadt …“ noch eine Zukunft hat, oder nur als Fata Morgana den Bürgern im Gedächtnis bleibt.

„Die städtische Gesamtstrategie knüpft dabei an die bisherige Stadtentwicklungsstrategie mg+ an.“ (Zitat Ende).

Danach wäre die „Gesamtstrategie“ keine Verlängerung oder gar Fortsetzung von „mg+ Wachsende Stadt“.