Die Initiatoren, die sich als Ziel gesetzt haben, in Mönchengladbach einen Seniorenrat einrichten zu lassen haben dieser heutigen Pressemitteilung ihre Vorstellungen präzisiert:
„In der Corona-Krise wird noch einmal deutlich: Die Interessen von Senioren*Innen müssen auf der kommunalen Ebene eingebracht und gehört werden.
Seit November 2019 befasst sich die Initiativgruppe Seniorenrat, ein Kreis aus Mönchengladbacher Bürger*Innen ab 60 Jahren, mit der Gründung eines Seniorenrates vor Ort.
Diese Personen erklärten sich dazu bereit auf einer vorausgegangenen, sehr gut besuchten Informationsveranstaltung.
Das Tätigkeitsgebiet eines Seniorenrates lässt kaum ein Gebiet der Stadtgesellschaft außen vor.
Er sammelt die Interessen älterer Bürger*Innen und bringt sie in die entsprechenden Gremien von Rat und Verwaltung zur Entscheidung ein.
Daneben berät der Seniorenrat ältere Menschen und leistet Hilfestellungen, unter anderem bei der digitalen Vernetzung und bindet sie aktiv in Fragen der Mobilität (Öffentlicher Nahverkehr, Straßenverkehr usw.) ein.
Auch plant der Seniorenrat, bei weiteren kommunalen Gruppierungen aktiv an Quartiersentwicklungen und Nahversorgung mitzuwirken.
Alle diese Aktivitäten werden von Vortragsveranstaltungen und einer entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit begleitet, beispielsweise durch Infobriefe und einem aktuellen Internetauftritt.
Die derzeitige Arbeitsgruppe vertritt die Auffassung, dass der Seniorenrat von älteren Mönchengladbachern*Innen frei gewählt werden sowie politisch und religiös neutral sein muss.
In vielen Diskussionsrunden wurden etwa 20 Grundlagen für Satzungen und Geschäftsordnungen von mittlerweile über 190 der in NRW-Kommunen erfolgreich agierenden Seniorenvertretungen analysiert.
Daraus wurden eigene Vorstellungen auf Grund der aktuellen Rechtslage entwickelt.
Die Initiativgruppe Seniorenrat fordert auch für Mönchengladbach eine verwaltungs- und parteiunabhängige Vertretung aller Bürger*Innen ab 60 Jahre in allen sie betreffenden Belangen.
Der Flyer mit ersten Informationen zu einem zukünftigen Mönchengladbacher Seniorenrat wurde bereits eingestellt in der neuen Facebook-Seite „Initiative Seniorenrat“.
Weitere Auskünfte erhalten interessierte Bürger*Innen unter der Rufnummer 0177 2119105 oder per E-Mail seniorenrat-mg@t-online.de . “ (Zitat Ende)
So sehr man die Ziele der Initiative auch untestützen mag, muss man der Realität ins Auge schauen:
Tatsache ist nämlich, dass der Stadtrat die Einrichtung eines Seniorenrates auf Grundlage der Gemeindeordnung NRW zu beschließen hat.
Abgesehen davon dass aktuell andere Themen „auf der Agenda“ stehen, ist in der auslaufenden Ratsperiode eine entsprechende Ratsmehrheit nicht zu erwarten.
Ein sicherlich nicht zu unterschätzender Fakt ist auch, dass der amtierende Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) einen Seniorenrat nicht nur ablehnt, sondern sogar ein Gespräch mit diesen engagierten Bürgern abgelehnt hatte:
Den Initiatoren dürfte nur die Hoffnung bleiben, dass es bei der Kommunalwahl am 13. September ein Oberbürgermeister gewählt wird, der einem „Seniorenrat“ positiv gegenüber steht und es eine Ratsmehrheit gibt, die bereit ist, ein solches Gremium einzurichten und ihm in Mönchengladbach eine ähnliche Bedeutung zugesteht, wie beispielsweise dem Integrationsrat.
(Wohl berücksichtigend, dass der Integrationsrat eine andere rechtliche Grundlage hat, als es ein Seniorenrat haben würde.)
Seniorenrat in einer politischen Landschaft/einem Stadtrat, der überwiegend aus Senioren besteht? Wo liegt da der Sinn?
Was fehlt, ist eine stärkere Vertretung von jungen Menschen, insbesondere weiblichen Geschlechts, die sich für Themen einsetzen, die sie betreffen, wenn sie einmal Senioren sind.
Das sind z.B. solche Themen, die die fff-Bewegung auf die Straße treibt.