Am 27.07.2021 trafen sich Aktive der neu gebildeten Initiativgruppe „Fußverkehr Mönchengladbach“ zu ihrem ersten Arbeitstreffen.
Als Gast angereist war der Sprecher des Landesverbandes NRW des FUSS e.V., Peter Struben, der über die Ziele und Aktivitäten des bundesweit agierenden Fachverband FUSS e.V. informierte und im Verlauf seines Besuches die vorbereitete Kooperationsvereinbarung unterzeichnete.
Im Jahr 1985 wurde der in Berlin ansässige Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. gegründet und ist mit bundesweit über 40 örtlichen Vertretungen und Kooperationspartnern ein auch in der Fachwelt anerkannter Verkehrsclub mit dem Schwerpunkt „Zufußgehen“.
Zu den über 10 in NRW etablierten Ortsgruppierungen und Kooperationen gesellt sich seit dieser Woche mit der Initiativgruppe „Fußverkehr Mönchengladbach“ eine weitere.
Die Mönchengladbacher Initiativgruppe hatte sich vor Kurzem mit dem Ziel gebildet, den Fußgängern und den Menschen in Mönchengladbach, die nach der Straßenverkehrsordnung dieser Mobilitätsgruppe zuzuordnen sind, das Gehör zu verschaffen, das ihnen als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer zusteht, wie anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zu erfahren war.
Peter Struben, Sprecher des Landesverbandes NRW des FUSS e.V. dazu: „Wir freuen uns, dass wir nun auch in Mönchengladbacher Mitstreiter gefunden haben, die die schwächsten Teilnehmer am Straßenverkehr stärken wollen. Beeindruckend war, mit welcher Geschwindigkeit diese Kooperation zustande gekommen ist.“
Die Federführung hat der Kreisverband Heinsberg/Mönchengladbach/Viersen des VCD übernommen.
Dessen Vorsitzender Martin Asbeck erklärt: „Zu einem der Schwerpunkte des VCD zählt auch die Nahmobilität zu Fuß. Sichere Schulwege sind da an erster Stelle zu nennen. Zu diesem Thema gibt der VCD-Bundesverband seit Jahren die sogenannte Mobilitätsfibel heraus und wir verteilen sie in unserer Stadt. Weitere Aktivitäten zum Fußverkehr sind zugegebenermaßen in Mönchengladbach noch nicht so ausgeprägt, wie es wünschenswert wäre. Das soll sich durch die Initiativgruppe bald ändern.“
Als Schwerpunktthemen nannte Asbeck u.a. die Ärgernisse rund um die E-Tretroller, die rücksichtslos gefahren und abgelegt würden, sichere Schulwege sowie die Straßenquerungen und Straßenkreuzungen.
„Für mich als Rollstuhlfahrer, der sich nur auf Gehwegen bewegen darf, sind herumliegende E-Tretroller und Aufsteller Hindernisse, denen ich nicht ausweichen oder etwa selbst aus dem Weg räumen kann“, bestätigt Albert Sturm, Leiter der Mönchengladbacher BSK-Kontaktstelle, die Notwendigkeit, dass mehr für Fußgänger in Mönchengladbach getan werden müsse.
Seine Ehefrau Karin pflichtet ihm bei und berichtet, dass Sie immer wieder E-Tretroller aufheben und beiseite stellen musste. Dabei sei ihr wegen möglicher Beschädigung dieses fremden Eigentums gar nicht wohl.
Für Manfred Meyer vom Forum u.a. für Blinde und Menschen mit Sehbehinderungen stellen sich diese Hindernisse als noch gefährlicher dar: „Wenn wir mit unseren Langstöcken unterwegs sind, erkennen wir die Hindernisse erst gar nicht, verhaken und verletzen uns, auch mit Brüchen und wissen nicht, wer für die Kosten aufkommt. An Ampelmasten, an denen E-Tretroller geparkt sind, können wir nicht erkennen, ob rot oder grün ist und wir können froh sein, wenn wir nicht hinfallen“.
Susanne Jud von „Die Alltagsradler“ ist sich sicher, dass die Initiativgruppe eine sehr gute Grundlage für ein verständnisvolles Miteinander von Fußgängern und Radfahrern bietet: „Ich bin viel sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad unterwegs und stelle genau die beschriebenen Gefahrenquellen fest, die es dringend abzustellen gilt.“
Das Gleiche betreffe auch die Straßenquerungen und -kreuzungen, die so umzugestalten seien, dass die Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern, die vom Pkw- und vom Lkw-Verkehr ausgehen, zukünftig ausgeschlossen würden.
Abschließend stellen Martin Asbeck (VCD) und Peter Struben (FUSS e.V.) fest, dass es für die Gründung einer eigenen FUSS-Ortsgruppe noch zu früh sei.
Das werde man dann angehen, wenn sich weitere Fußgänger und Menschen, die sich dieser Gruppe von Verkehrsteilnehmern zugehörig fühlen, für eine Mitarbeit in der Initiative interessieren.
Zunächst gehe es darum, sich intensiv um die konkreten Probleme „Vor Ort“ zu kümmern.
Interessierte und Betroffene, die an einer Mit- oder Zuarbeit interessiert sind, wenden sich an:
Martin Asbeck
VCD Kreisverband Heinsberg-Mönchengladbach-Viersen e.V.
02166 8 63 98
E-Mail: fasbeck@arcor.de