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Die Überraschung ist groß, Freude und Dankbarkeit auch: Die „Aktion Mensch“ unterstützt in Corona-Zeiten die Hilfsangebote des Gladbacher Arbeitslosenzentrums (ALZ).

Mehr noch: Dank der knapp 30 000 Euro, die das ALZ bis Ende des Jahres bekommt, kann das „Netz der aktiven Hilfe“ weiter und größer geknüpft werden.

So ist beispielsweise sichergestellt, dass der Gabenzaun vor dem ALZ an der Lüpertzender Straße 69 nicht leer bleibt.

Und nun wird es eine „Freitagstüte“ vor allem für bedürftige Familien mit Kindern geben. 

ALZ-Leiter Karl Sasserath war baff, als er nach seinem schriftlichen Antrag auf Zuwendung für eine Gladbacher Lebensmittelhilfe an die Aktion die positive Nachricht las: Wir freuen uns, dass wir ihr Angebot Lebensmittelhilfe im Quartier sichern können, hieß es da sinngemäß.

Der vor allem durch seine Soziallotterie bekannt (und erfolgreich) gewordene Verein schüttet in der Pandemie-Krise bundesweit rund 40 Millionen Euro aus.

So werden gemeinnützige Organisationen finanziell gefördert, die sich um Menschen mit Behinderung und sozial schlechter Gestellte aktiv kümmern.

Sasserath: „Diese Form der Solidarität tut den armen Menschen in unserer Gesellschaft sehr gut.“

Wegen der Corona-Krise ist zu befürchten, dass dieser Kreis noch größer wird.

Und wie sieht die Hilfe konkret aus?

„Ambulantes“ Essen:

Nunmehr werden werktäglich 55 Essen „ambulant“ an Bedürftige (sie müssen sich anmelden) ausgegeben; sie werden komplett in der ALZ-Küche zubereitet.

Diese kostenlose Menüausgabe im Styropor-Behältnis, damit es warm bleibt, findet jetzt von montags bis freitags statt. Samstags/ Sonntags gibt es erst einmal keine Speisen aus der ALZ-eigenen Küche.

„Wir, also unser Team, arbeitet in Corona-Zeiten mehr als vorher.“ Aus Gründen der Fürsorge sollen einige Mitarbeiter am Wochenende frei machen. Die Kosten für die Mahlzeiten bezuschusst das Zentrum mit dem Geld der „Aktion Mensch“, sagt Sasserath.

Die Einschränkung bedeutet nicht, dass es samstags, sonntags für ältere Arme, für Alleinerziehende mit Kindern etc. nichts gibt.

Denn bei Sasserath meldete sich eine Gruppe junger Leute – Künstler, Erzieher, ein Koch – die „nicht reden, sondern was tun wollen“.

Sasserath nahm sie beim Wort: Vorgesehen ist nun, dass die jungen Helfer „ein kleines Wochenend-Menü“ zusammenstellen.

Wie viele Essen es vor dem ALZ-Eingang mit dem nötigen Sicherheitsabstand gibt, das ist im Moment nicht klar.

Klar ist jedoch, dass die Zutaten vom ALZ und damit über die „Aktion Mensch“ bezahlt werden.

Der Gabenzaun:

Er wird dreimal täglich werktags mit Essbarem bestückt.

Dienstags und freitags beispielsweise mit je etwa 70 Broten aus der Vollwertbäckerei Hans Öhmen (Café Ö).

Die Rechnungen werden auch hier mit dem Betrag der „Aktion Mensch“ beglichen.

Hinzu kommen andere, aus der Zivilgesellschaft immer wieder gespendete Lebensmittel (Gemüse, Obst, Nudeln, Marmeladen etc.), dazu zweimal wöchentlich größere Lieferungen zum Beispiel der Tafel.

Der Caritasverband Mönchengladbach spendiert Rapsöl vom Volksverein.

Das Geld hierfür kam bei einer Solidaraktion zusammen.

Das Netzwerk:

Das ALZ-Team wird die Hilfsangebote ausweiten.

So steht eine Kooperation mit dem Projekt GARY für Kinder in Trägerschaft des PariTeam vor dem Abschluss.

Die Gladbacher Organisation Bündnis für Menschenwürde und Arbeit erhält, ebenfalls aus der Spende der „Aktion Mensch“, einen Geldbetrag.

Damit kann es weitere Lebensmittel an den Gabenzaun neben dem Rheydter Bahnhof hängen.

Freitagstüten mit Rezepten zum Selbstkochen:

Sie wird ab 15. Mai einmal die Woche im ALZ an 15 benachteiligte Familien aus dem Quartier ausgegeben.

Verantwortlich für das Tüten-Projekt ist ALZ-Mitarbeiterin Justine Krause.

Neben ihrer Hauptaufgabe als Koordinatorin des Förderprojektes „Gesund leben im Quartier“ trifft sie gerade die Vorbereitungen.

Das Besondere: Es kommt nur das in die Tüte, was man zu Hause selbst kochen kann.

Damit das leichter geht, wird gleich ein wechselndes Rezept hinzugelegt.

Über die kostenfreie Tüte am Freitag berichten wir noch ausführlich.

Justine Krause erläutert: „Wir wollen insbesondere Erziehungsberechtigten, die in finanziell angespannten Verhältnissen leben, vermitteln, dass gutes, gesundes Essen nicht teuer sein muss.“

Und selbst zubereitet, das schmecke ohnehin viel besser.

Man muss es nur können – und wollen. Finanziert wird die Freitagstüte von der „Aktion Mensch“ sowie aus dem Förderprojekt der Krankenkassen.

Kooperationspartner wie das Jugendzentrum Step und das TaK (Treffen am Kappelchen) helfen dabei, die passenden Familien zu finden.

Spenden und weitere Informationen:

Wer spenden oder sich informieren will:

Karl Sasserath (02161-20195) oder
info@arbeitslosenzentrum-mg.de

Apropos Spenden:

Dieser Tage meldete sich eine Gladbacherin beim ALZ. Sie habe 80 Gesichtsmasken selbst genäht und wolle sie den BesucherInnen schenken.

Das Team vom ALZ sagt auch hierfür: Danke … auch im Namen der Bedürftigen!