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Ob Gabenfenster oder Gabenzäune – an einigen Stellen im Gladbacher Stadtgebiet ist die Solidarität und Hilfe für arme Menschen sicht- und vor allem greifbar.

Tüten mit Lebensmitteln lindern die Not älterer Menschen mit Kleinstrente, Obdachloser oder Alleinerziehender, die in der Corona-Krise ihren befristeten Job verloren haben.

Das Gladbacher Arbeitslosenzentrum (ALZ) in Stadtmitte hat sein Hilfsangebot ausgeweitet.

Das ermöglichen überraschend mehr werdende SpenderInnen.

Da fährt beispielsweise ein mittelalter Gladbacher vors ALZ und erklärt: „Mein Vater hat viel zu viele Ravioli-Gerichte eingekauft.“

Prompt packt er eine Vielzahl Dosen aus und schenkt sie den Menschen, die sie so dringend brauchen.

Ein anderer bringt zahlreiche Gläser mit Marmelade.

Die Gladbacher Bank stellt 1.500 Euro zur Verfügung, die Großbrauerei Oettinger bringt Fassbrause.

Und, nicht zu vergessen, die Gladbacher Tafel um das nimmermüde Team um Ex-OB Monika Bartsch liefert jetzt wieder täglich Dinge, die das Überleben ermöglichen. ALZ-Leiter Karl Sasserath ist dankbar. „

„Mir fehlen manchmal die Worte angesichts der großen Solidarität.“ Das will bei ‚Viel-Redner‘ Sasserath schon etwas heißen.

Über die Spende von Bernd Gothe informierten wir bereits.

Gothe macht bis auf weiteres möglich, dass täglich 15 Essen am Eingang des ALZ, Lüpertzender Straße 69, verschenkt werden können.

Die Menüs werden in der Odenkirchener Bürgerstube von Michael Dahl zubereitet und zum Stadtmitte-Zentrum gebracht.

Inzwischen ist Ella Heiniz wieder da, wo man sie am meisten antrifft: in der kleinen ALZ-Küche. Mit ihrem Team bereitet sie momentan gut 20 Mittagessen zu.

Verarbeitet werden vorzugsweise die Lieferungen der Tafel: Salate, Kartoffeln, Obst usw..

Sasserath: „Viele unserer ständigen BesucherInnen haben eindringlich danach gefragt und darum gebeten.“

Wegen der Hygieneauflagen infolge der Pandemie – Mundschutz, Desinfektionsmittel, Abstand halten etc. – werden die Essen in einfachen Styroporboxen zum Abholen auf zwei Tische unter Einhaltung des gebotenen Sicherheitsabstands gestellt.

Die Abgabe momentan auch an den Wochenenden ist kostenlos, erfolgt aber nur an angemeldete Personen.

Leider könne man derzeit nicht mehr Menschen versorgen. Das hat insbesondere mit den Corona-Auflagen zu tun.

Unübersehbar vor allem dann, wenn gefüllt, ist der ALZ-Gabenzaun vorm Haus.

Hier packt die kleine ALZ-Mannschaft täglich rund 50 Plastiktüten voll und hängt sie auf: Zum Beispiel mit je einer Packung Toastbrot, roter und grüner Paprika, Glas Marmelade und einer Tafel Schokolade.

Eine Frau mit fünf Kindern in allen Körpergrößen nimmt sich eine.

Sie sagt: „Danke, es ist so wunderbar, dass wir nicht vergessen sind.“ Auf solche Spenden sei sie angewiesen. Arbeiten könne sie derzeit nicht. „

Erst dann, wenn Corona vorbei ist, könne sie wieder als Küchenhilfe tätig werden“, sagt sie. 

Für Sasserath ist der Gabenzaun ein Ort, an dem die Not und Armut „so viele Gesichter hat“.

Die Leute, hauptsächlich aus dem Viertel, kommen hierher und spüren Mitmenschlichkeit.

Die meisten dieser Menschen, die sich was vom Zaun holen, sind sehr dankbar.

Über Ostern hatten ALZ, Tafel und Gladbacher Bank die Spende des Geldhauses umgesetzt und knapp 200 BesucherInnen der Bruno-Lelieveld-Tagesstätte (Erzberger Straße) mit Lebensmittel-Tüten beschenkt.

Der Treff für Wohnungslose ist nach dem früh verstorbenen katholischen Arbeiterpriester Lelieveld benannt. 

Wer Menschen in Armut helfen will, kann sich an das ALZ wenden.

„Jede noch so kleine Hilfe nehmen wir sehr dankbar an“, sagt ALZ-Leiter Karl Sasserath.

 

Spendenkonto:

Stadtsparkasse Mönchengladbach
IBAN: DE06 3105 0000 0000 0484 05
Stichwort: Corona-Gabenzaun

Infos dazu unter Telefon 02161/20195 oder 
info@arbeitslosenzentrum-mg.de

www.arbeitslosenzentrum-mg.de