Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Rheydt reinigten am 21.01.2020 in Giesenkirchen und am 24.01.2020 in Rheydt-Mitte Stolpersteine des bekannten Künstlers Gunter Demnig.
Die Stolpersteinputz-Aktion basierte ebenfalls auf Anregung von „Pulse of Europe“.
Unter dem Straßenschmutz erschienen allmählich wieder die Namen der jüdischen Mitbürger, welche in Rheydt ihre letzte frei gewählte Wohnung hatten, bevor sie unter der nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft vertrieben, verfolgt und ermordet wurden: Hermann und Selma Harf, Amalie und Margarete Buchholz und ein paar Schritte weiter: eine ganze Familie, die in Auschwitz ermordet wurde.
Und auf den nächsten Straßen: Adele und Karoline Aron, die Familien Frenkel und Heymann, Amalie Hänsel, Siegried Isaac, Joseph Josef, Rosa Kanter, die Familien Kaufmann und Levy, Hermine Lenneberg, die Familie Nussbaum, Herman Michelson, die Familien Rosenberg, Schnitzler und Schnook, Ilse und Walter Simons, Rosa und Simon Spier, Emma Struch, Gustav und Johanna Wallach.
Am Gedenkstein der in der „Reichspogromnacht“ zerstörten Synagoge kamen Fragen auf: „Wo war Gott?“ – „Wo ist Gott?“ – „Wo waren die Nachbarn?“
Bei anschließender Andacht und Diskussion in der evangelischen Jugendkirche Rheydt fiel ein bemerkenswerter Satz: „Wir müssen und können gemeinsam mutiger sein als unsere Vorfahren – für Menschenrecht und Menschenwert in unserer kleinen Stadt in Europa!“