Seite wählen

Rund 100 Menschen haben am gestrigen Mittwoch, 17. Dezember 2025, vor dem Haus der Erholung gegen die geplante Abschiebehaft im JHQ in Mönchengladbach demonstriert.

Die Kundgebung fand zeitgleich zur ersten regulären Sitzung des Stadtrats nach der konstituierenden Sitzung statt und stand unter dem Motto „Kein Abschiebegefängnis in Mönchengladbach & nirgendwo“.

Zu dem Protest hatte ein überregionales Bündnis aus Düsseldorf aufgerufen, das seit Jahren gegen Abschiebegefängnisse mobilisiert. Unterstützt wurde die Aktion unter anderem vom Flüchtlingsrat Mönchengladbach, der gemeinsam mit Mitgliedern seines Beirats vor Ort vertreten war.

In den Redebeiträgen stand die Kritik an den geplanten Unterbringungseinrichtungen für Ausreisepflichtige (UfAs) im Mittelpunkt.

Es sei politisch wie moralisch nicht nachvollziehbar, „Unsummen in einen Haftbau zu investieren, in dem Menschen eingesperrt werden sollen, deren Hauptvergehen darin besteht, Schutz zu suchen“.

Mehrere Redner und Rednerinnen bemängelten zudem die aus ihrer Sicht beschönigende politische Sprache.

Die offizielle Bezeichnung als „Unterbringungseinrichtung“ verschleiere, dass es sich faktisch um ein Gefängnis handele.

Auch Begriffe wie „Ausreisezentrum“ verharmlosten die Realität der Abschiebehaft, so die Kritik.

Trotz des frühen Beginns um 14 Uhr, der für viele Menschen mitten in der Arbeitszeit lag, fiel die Beteiligung nach Angaben der VeranstalterInnen unerwartet hoch aus.

In allen Redebeiträgen wurde betont, dass statt Abschiebehaft Menschlichkeit sowie Investitionen in Kitas, Schulen und soziale Infrastruktur notwendig seien.