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Auf den aussichtsreichen Platz 9 der Landesliste für die Landtagswahl 2022 wurde Lena Zingsheim-Zobel auf der Landesdelegiertenkonferenz am vergangenen Wochenende gewählt.

Im Zentrum ihrer Bewerbung stand die Bildungspolitik: „Ungleiches ungleich zu behandeln muss jetzt endlich konsequent umgesetzt werden. Ich will mich dafür einsetzen, dass von der Individualität der Schüler*innen aus gedacht wird. Das zukünftige Bildungssystem braucht einen klaren Kompass, der pro Menschenrechte und pro Inklusion ist. Dabei darf Bildung niemals vom Geldbeutel der Eltern oder der Herkunft abhängen! Kurzum: Das Ziel muss es sein das Bildungssystem ins 21. Jahrhundert zu holen und zukunftsfähig zu machen.“

Zingsheim-Zobel, die für die Grünen in dem Direktwahlbezirk Mönchengladbach I Süd antritt, freut sich auf den gemeinsamen Wahlkampf mit Martin Wirtz, Direktwahlbezirk Mönchengladbach II Nord.

Diese Freude dürfte bei den Gladbacher Bündnisgrünen davon getrübt werden, dass sie wohl in Kürze den Co-Fraktionsvorsitz neben Dr. Boris Wolkowski zur Verfügung stellen wird.

Geht es nach den „Grünen Regeln“ (Satzung mit Stand 18.12.2020) käme für den Co-Vorsitz wieder nur eine Frau in Betracht …

… es sei denn, ein Mann „definiert sich als Frau“, kandidiert und wird von der Mehrheit der grünen Ratsfraktion entsprechend gewählt.

Diese Möglichkeit eröffnet die grüne Bundessatzung im §3:

„§3 Gleichberechtigte Teilhabe

(1) Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Politik ist ein politisches Ziel von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Die Mindestquotierung von Ämtern und Mandaten ist eines der Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Von dem Begriff „Frauen“ werden alle erfasst, die sich selbst so definieren. Dies und weitere Maßnahmen regelt das Frauenstatut.“ (Zitat Ende)

Im Klartext:

Eine Person muss sich nicht als Frau kleiden, schminken oder andere weibliche Attribute aufweisen oder von den anderen als Frau anerkannt sein, um bei den Grünen parteiintern als Frau gelten zu können.

Es reicht, wenn sich diese Person selbst als Frau definiert.

Bis zu dieser satzungskonformen „Aktion“ war Allison wissenschaftlicher Mitarbeiter einer grünen Landtagsabgeordneten … danach nicht mehr.

Ihm wurde kurzerhand ohne Angaben von Gründen gekündigt.

Vielleicht traut sich ja ein Mann aus der Mönchengladbacher Grünen-Ratsfraktion auf dem „Frauenquotenplatz“ der Co-Fraktionsvorsitzenden zu kandidierten.

Ihm würde zusätzlich zu seinen Einkünften als Ratsmitglied in Höhe von ca. 6.230 EURO mindestens das 1,5-Fache (= ca. 9.350 EURO), insgesamt also ca. 15.580 EURO jährlich winken.

Anders sieht es bei der Frage aus, wie Lena Zingsheim-Zobel mit ihrem Ratsmandat, ihrem Vorsitz im Ausschuss für Umwelt und Mobilität und ihre Mitgliedschaft in anderen städtischen Ausschüssen umgeht.

Sollte sie ihre Ratsmandat behalten, würde sie es u.a. den ehemaligen Landtagsabgeordneten Norbert Post, Michael Schroeren und Frank Boss (alle CDU) gleich tun.

Das hätte den (parteiinternen) „Nebeneffekt“, dass die nächste Person auf der Grünen-Ratsliste zur Kommunalwahl 2020, Eva Engelken, nicht „nachrücken“ könnte, was manche Mönchengladbacher „Spitzen-Grünen“ durchaus begrüßen würden.