Das Büro KBNK Architekten aus Hamburg hat mit seinem Entwurf „19 Häuser“ heute das Rennen im zweistufigen Wettbewerbsverfahren um die Neubebauung des zentralen innerstädtischen Areals gemacht.
Das Preisgericht hat sich einvernehmlich für diesen Entwurf entschieden, der ein neues kleinteiliges Quartier für Wohnen, Arbeit, Freizeit, Einkaufen und Gastronomie mit 19 Einzelhäusern unterschiedlicher Fassaden und Bauformen anstelle des in die Jahre gekommene Haus Westland vorsieht.
Mönchengladbach soll ein architektonisches und städtebauliches „Ausrufezeichen“ am zentralen Eingangstor zur Stadt erhalten.
Mit der Zukunft von Haus Westland und die Auswirkungen auf den Europaplatz befasste sich heute eine Jury, die im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens zum zweiten Mal tagte und abschließend die Siegerreihenfolge aus den vier zuletzt verbliebenen Entwürfen festlegte.
Die neue Eigentümerin von Haus Westland (eine Gesellschaft der Lüder Unternehmensgruppe aus Hildesheim und Herrn Jan Wehle aus Berlin) hatte in enger Abstimmung mit der Stadt Mönchengladbach acht internationale Planungsbüros aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden dazu aufgerufen, nach klar formulierten Vorgaben ihre Entwürfe für das „zentrale Eingangstor“ zur Stadt zu entwickeln.
In der ersten Jurysitzung, die Ende des vergangenen Jahres durchgeführt wurde, wurden die besten Konzepte, die es nunmehr zu bewerten ging, zur weiteren Ausarbeitung ausgewählt.
Alle eingereichten Entwürfe sahen vor, den in die Jahre gekommenen Gebäuderiegel komplett abzureißen.
Auch Wohnungen sowie ausreichend Parkraum sollen zur Verfügung gestellt werden.
Der Siegerentwurf sieht zudem ein bis zu elf Stockwerke hohes Hotel als architektonisches Ausrufezeichen im neuen Quartier vor, das zudem eine Scharnierfunktion zwischen dem angrenzenden Gründerzeitviertel und der hinter dem Hauptbahnhof liegenden City Ost einnimmt.
Darüber hinaus sieht der Entwurf eine Halbierung der heutigen Platzfläche vor dem Hauptbahnhof vor.
Damit wird auch der Europaplatz mit dem Omnibusbahnhof neu gestaltet.
Dem Investor wurde angeboten, die Fläche in Richtung Hauptbahnhof zu erweitern und damit den Platz, der ebenso zur Disposition steht, entsprechend zu verkleinern.
Mit dem Wettbewerbsergebnis besteht nunmehr für die Eigentümerin eine Planungsgrundlage, vor deren Hintergrund entsprechende Verhandlungen mit Mietinteressenten, Planern sowie Behörden geführt werden können.
Die Bebauungskante wird etwa 27 Meter auf den Platz gezogen und nimmt die historische Linie aus dem Stadtgrundriss bis zur Flucht der Hindenburgstraße ein.
„Die Lüder Unternehmensgruppe und unser Partner Jan Wehle haben die feste Absicht, auf dem erst vor kurzer Zeit von uns erworbenen Grundstück etwas Neues entstehen zu lassen. Mönchengladbach ist eine dynamische Stadt mit viel Potential. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung war vom ersten Tag eine gute Grundlage für den nun beginnenden Planungsprozess“, so Sebastian Lüders.
Die Grundphilosophie, statt Monumentalität eine kleinteilige Lösung, die sehr gut ins Umfeld passt, zu wählen, habe ihn überzeugt.
Dabei könne das neue Quartier durchaus mehrere architektonische Handschriften tragen und müsse nicht in einem Guss entstehen.
Während in zwei Darstellungen, die von der städtischen Pressestelle zur Verfügung gestellt wurden, erkennbar ist, dass die Führung des Busverkehrs über den Europaplatz gegenüber heute grundsätzlich anders verlaufen würde, ist zu diesem Thema beim Sieger- und dem vierten Entwurf davon noch nichts zu erkennen.
Es scheint sich jedoch abzuzeichnen, dass der seinerzeit vornehmlich von der NVV AG (jetzt NEW AG) finanzierte Europaplatz, der u.a. mit seiner eigenwilligen Stahl-/Glaskonstruktion und mangelnder Barrierefreiheit immer mal wieder in die öffentliche Kritik geraten war, in dieser Form nicht erhalten bleibt.
Fotos: Wettbewerbsteilnehmer über Pressestelle Stadt Mönchengladbach & BZMG-Archiv