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Wenn Menschen pflegebedürftig werden, kann das sozusagen von „Heute auf Morgen“ geschehen oder aber ein langer und sich ständig verschlechternder Prozess sein.

In jedem Fall aber trifft es nicht nur den Pflegebedürftigen, sondern auch die Familienangehörigen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, für ihren Lieben im heimischen Umfeld tagtäglich rund um die Uhr da zu sein, also wie man sagt „365 Tage, 24/7“.

Das zehrt an Körper und Seele.

Wie beispielsweise bei Karin Sturm, die seit über 20 Jahren ihren Ehemann Albert pflegt und sich trotz seiner mehreren Schlaganfälle gemeinsam mit ihm sozial engagiert und sich für Menschen mit Behinderungen in Mönchengladbach einsetzt.

Ihr selbstgesetztes Ziel ist es ihnen zu helfen, deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Mönchengladbach zu verbessern, wobei sie sich besonders dem Thema Barrierefreiheit in allen Lebenssituationen widmen und versuchen, gegen Ressentiments und Diskriminierung vorzugehen.

Mehrere Jahre engagierten sie sich dazu im Vorstand des Vdk-Kreisverbandes Mönchengladbach, stießen zahlreiche Projekte an, initiierten und leiteten Selbsthilfegruppen und wurden in der „Szene“ zu bekannten „Stürmern“ für die Umsetzung von Inklusion in dieser Stadt.

Mittlerweile wechselten sie zum BSK (Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.), bauten im Jahr 2016 die hiesige Kontaktstelle auf und leiten diese seitdem.

In Verwaltung und Politik sind „Die Sturms“ und ihre Anliegen bekannt, müssen jedoch erleben, dass aus dieser Richtung kaum Unterstützung zu erwarten ist – bis hin zur verdeckten oder offenen Diskriminierung.

Diskriminierung, die bis in ihren Lebensalltag reicht und seit Jahren zu erheblichen Einschränkungen bei ihrer eigenen gesellschaftlichen Teilhabe führt.

Wie sehr dies neben dem pflegebedürftigen Ehemann auch Karin Sturm als „pflegende Angehörige“ beeinträchtigt, hat sie nunmehr in einem „Offenen Brief“ mit dem Betreff „Diversität, Vielfalt und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aus Sicht einer pflegenden Angehörigen“ an Oberbürgermeister Felix Heinrich (SPD) zum Ausdruck gebracht, der auch sowohl den Ratsfraktionen als auch den Medien zuging.

In wie weit der SPD-Oberbürgermeister auf den Hinweis von Karin Sturm reagiert und ihr antwortet, bleibt ebenso abzuwarten, wie die Reaktionen der politischen Vertreter in Rat und anderen Gremien.

In diesem Kontext sei auf diese BZMG-Berichte aus dem Jahr 2016 hingewiesen:

BZMG 1.0 vom 25.02.2016:
Fred Hendricks, CDU: „Ich darf all denjenigen danken, die sich tatkräftig für das Thema Barrierefreiheit im Ratssaal Abtei eingesetzt haben“

https://news.bz-mg.de/hauptaussschuss-sturm-abtei/

BZMG 1.0 vom 02.03.2016:
VdK-Vorstandsmitglieder Karin und Albert Sturm und Werner Knor im Gespräch zur denkwürdigen Hauptausschusssitzung am 24. Februar 2016

https://news.bz-mg.de/interview-rathaus-abtei/