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Im Rahmen einer länger schon geplanten so genannten „Bürgersprechstunde“ wollte OB Felix Heinrichs (SPD) am letzten Montag (12.04.2021) in Form einer ZOOM-Veranstaltung über die Gestaltung des Geroparks diskutieren.

Den Eindruck Heinrichs‘, dass die Veranstaltung konstruktiv gewesen sei, kann man durchaus bestätigen, nicht jedoch, dass „viele die Umgestaltung des Geroparks unterstützen“ würden.

Davon, dass „Anregungen und Kritik ernst genommen“ würden – wie es in der Pressemitteilung von 13.04.2021 heißt – war wirklich wenig zu festzustellen.

Vielmehr ließen Art und Inhalt der vom Stadtplaner Dr. Frank Schulz (Fachbereich 61) und auch von OB Heinrichs gemachten Äußerungen erkennen, dass es seitens der Verwaltung eine Abkehr von den bisherigen Planungen weder grundsätzlich noch im Detail nicht geben werde.

So erklärte Heinrichs, dass grundlegende Planungsbestandteile nicht veränderbar sind, weil das Verfahren schon so weit fortgeschritten ist und es zu der umstrittenen Vergrößerung des Weihers kommen werde und „Das ist der Kern dieser Maßnahme und ein wesentlicher Grund, warum wir Fördermittel erhalten.“

Und weiter: „Das war auch ein wesentlicher Punkt im Masterplan MG 3.0, der aus der Bürgerschaft heraus entwickelt worden ist.“

Mit dem Hinweis darauf, im Gebiet des einmal der Gladbach (Namengeber der Stadt) geflossen sei, erweckt Heinrichs den Eindruck, dass der geroweiher irgendetwas mit diesem Gladbach zu tun hätte.

Dass dies nicht er Fall ist, widerlegte Dr. Schulz, indem er den 27 Teilnehmern an der ZOOM-Veranstaltung, die nicht zu den Verwaltungsteilnehmern zu zählen waren, erläuterte, dass es sich bei dem Weiher um ein „stehendes Gewässer“ handelt, das aus dem Grundwasser „gespeist“ werde.

Bemerkenswert war, dass der auf dem Gelände des Geropark befindliche Bolzplatz (plötzlich) als „Sportplatz“ bezeichnet wurde.

Scheinbar war diese Umbenennung Grundlage dafür, dass die an dieser Stelle befindlichen Bäume gefällt werden müssten.

Leider wurde der Verlauf der ZOOM-Diskussion am 12.04.2021 nicht aufgezeichnet.

Dann wäre nämlich nachvollziehbar, dass die Kritik an den Planungen zum Geropark an diesem Abend überwog.

Wie wenig die Verwaltung auf die Äußerungen der Bürgerschaft einzugehen gedenkt, wird auch durch Tatsache deutlich, dass in der BV Nord am Mittwoch, (21.04.2021, 17:00 Uhr im Haus Erholung) auf Grundlage der Beratungsvorlange 0443/X vom 14.04.2021 zu diesem Thema diskutiert werden wird.

Es sei denn -was kaum zu erwarten ist – das Baudezernat legt den Mitgliedern der Bezirksvertretung eine weitere Vorlage „auf den Tisch“.

Möglicherweise wird es aber auch eine weitere „Tischvorlage“ der Ampelpartner geben, in der Kritikpunkte aus der Bürgerschaft und den drei Parteien noch einmal präzisiert werden.

Diese könnten u.a. zu folgenden Aspekten geäußert werden:

  • Verkehrssituation in und um den Geropark (Radverkehrswege, Wege für die Fußgänger, Radweg Hittastraße, Erhalt von Bäumen, “Status-Quo-Wege“, …)
  • Weiher (Vergrößerung, Zufluss Grundwasser, ökologische Folgen des stehenden Gewässers, Entwicklung des Grundwasserstandes, Flora und Fauna, …)
  • Bolzplatz vs. „Sportplatz“ (Größe, Erhalt der Bäume, Normen für die Gestaltung,…)
  • Ökologie (Baumfällungen, Wegeführung, Wurzelwerk, Umweltschutzprüfungen, Tierschutzmaßnahmen, …)
  • Ökonomie (Finanzierung, Fördermittel bei Änderung der Planungen, …)

(c) BZMG

Auch wenn er scheinbar beim dem Gerangel um den Geropark nur ein untergeordnete Rolle spielt, wird der „Masterplan 3.0“ bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit als „Alibi“ herangezogen.

Dass der Masterplan 3.0 vom Stadtrat nur eine „informelle“ Planungsidee entgegen genommen wurde und die „Bürgerschaft“ aus einigen wenigen Unternehmen und Personen bestand, die (mit oder ohne Eigeninteressen) jeweils „etwas Geld“ zur Verfügung gestellt hatten, scheint Heinrichs entfallen zu sein.

Auch scheint ihn nicht zu stören, dass der derzeitige Baudezernent Dr. Gregor Bonin (CDU) und Veranlasser der Geroplatz-Planungen einer der Initiatoren für diesen Verein und auch nach seinem Amtsantritt in Mönchengladbach immer noch dem Vereinsvorstand angehört.

Dass dieser nun alle Hebel in Bewegung setzt, seine Vorstellungen durchzusetzen, ist nicht unerwartet.

Unerwartet auch nicht, dass er es zum wiederholten Male geschickt versteht, durch Verweis auf politische Beschlüsse, vermeintlich unabdingbare Fakten, enge Zeitschienen und mit der „Drohung“ Fördermittel nicht zu erhalten (wenn es zu Änderungen käme), die Politik unter Zugzwang zu setzen.