Am 05.06.2025 veröffentlichten die Mönchengladbacher Bündnisgrünen zu diesem Thema eine Pressemitteilung und bestätigten darin die gemeinsame Haltung des SPD-OB-Kandidaten Felix Herinrichs, des CDU-OB-Kandidaten Dr. Christof Wellens und ihres eigenen OB-Kandidaten Marcel Klotz zur deren Nicht-Teilnahme an Podiumsdiskussionen, zu denen der AfD-Kandidat ebenfalls eingeladen werde.
Zitat:
Grüner OB-Kandidat Marcel Klotz stellt unmissverständlich klar:
„Demokratischer Diskurs hat seine Grenze dort, wo Menschenverachtung beginnt. Die AfD überschreitet diese Grenze systematisch. Wer mit dieser Partei auf ein Podium geht, gibt ihr einen Raum, in dem sie dann ihre Lügen, Faktenleugnungen und Hetze verbreiten können. Das mache ich nicht mit.“
Diese zitierte Position steht im deutlichen Gegensatz zu den Äußerungen von Marcel Klotz in einem Teilehmerdialog am 10. Mai 2025 anlässlich der Veranstaltung des BSK Mönchengladbach (Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.) zum „Europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“.
Bei diesem Teilnehmerdialog vertrat Klotz wörtlich u.a. diese Auffassung:
„… Wir sitzen jetzt hier in der Blase und das ist, glaube ich, eines unserer größten gesellschaftlichen Probleme, dass wir aus diesen Blasen rauskommen müssen.
„Ich bedauere tatsächlich auch, dass hier nicht ein Vertreter der AfD saß, da vorne. Also nicht, dass ich das gerne mache, aber es ist manchmal dringend nötig, auch diese Gespräche zu führen, um auch politisch mal deutlich zu machen, dass da Dinge auf deren Programm da stehen, die menschenverachtend sind. …“

Was macht das mit jungen Leute, die gerade anfangen, sich für Politik zu interessieren.
Wir wirkt es, wenn beispielsweise ein OB-Kandidat erst offen sagt, man müsse der AfD auf der Bühne widersprechen – und wenige Wochen später jede gemeinsame Diskussion ausschließt?
Oder: Wenn ein anderer OB-Kandidat eine „Gemeinsame Erklärung“ mit unterzeichnet, dann aber ganz einfache und naheligende Fragen gar nicht beantwortet?
Was sollen junge Wählerinnen und Wähler daraus lernen?
Dass politische Haltung vom Publikum abhängt?
Vom Wahlkampf?
Von Parteivorgaben?
Von Gegenkandidaten?
Gerade wer sich gegen Rechtsextremismus stellen will, braucht Glaubwürdigkeit, aber auch Erklärungswille und -fähigkeit.
Wer da schwankt, schweigt oder nicht prinzipientreu wirkt, sondern sich vielleicht nur taktisch verhält ...
Und das schreckt genau die ab, die Politik (neu) ernst nehmen wollen.
Wer Vertrauen will, muss zeigen, dass er es verdient.
Auch – und gerade – vor jungen Augen.