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Im Normalfall entscheiden Wählerinnen und Wähler sich FÜR etwas oder FÜR jemanden, also im positiven Sinne.

So haben viele von ihnen sich am 13. September für einen Oberbürgermeister-Kandidaten ausgesprochen, von dem sie glaubten, dass dieser es besser machen würde, als der bisherige. Der war nicht zu „verhindern“, weil er sich dem Votum der Mönchengladbacher Wählerinnen und Wählern nicht mehr stellen wollte.

Nicht wenige von ihnen hatten gehofft, dass sie mit ihrem Votum eine erneute GroKo verhindern könnten.

Weit gefehlt, wie man weiß. Denn keiner der Kandidaten hat sich geäußert, welche Kooperation ihm am liebsten wäre.

Und weil das auch nach der Kommunalwahl am 13. September so blieb, und die beiden „Stichwahl-Kandidaten“ der bisherigen GroKo angehören, fällt das Kreuzchen-Machen umso schwerer.

Jetzt – vor der Stichwahl – stehen politisch interessierte Wählerinnen und Wähler vor der Frage welchem der beiden Kandidaten sie nicht zu einem hochdotierten Arbeitsplatz verhelfen sollen.

Denn darum geht es für die beiden Kandidaten bei der Stichwahl.

Aber auch darum, welcher von beiden weniger „schädlich“ ist für die Belange der Bürger. Oder anders ausgedrückt: „wer soll unbedingt ‚verhindert‘ werden?“

Will man den verhindern,

  • der am lautesten schreit und die meisten „Likes“ generiert? oder
  • der im Vergleich zum anderen über die geringste Sachkenntnis verfügt? oder
  • der zu jung erscheint? oder
  • der in der letzen Zeit in „Skandale“ verwickelt war? oder
  • der schon immer nur auf seine persönlichen Vorteile aus war? oder
  • der jedem nach dem Mund redet? oder
  • der sich selbst überschätzt? oder
  • der gerne hinter verschlossenen Türen „mauschelt“? oder
  • der rhetorisch versucht, sein Gegenüber „an die Wand zu reden?“ oder
  • der Versprechungen macht, von denen man weiß, dass er sie nicht einhalten kann oder will? oder

Natürlich gibt es auch die Wählerinnen und Wähler, die sich über solche „Verhinderungswahl-Gründe“ keine Gedanken machen, oder diese für nicht so wichtig halten, weil sie entweder darin keine Unterschiede zwischen den beiden Stichwahlkandidaten sehen, oder sowieso auf einen der beiden „fixiert“ sind.

Für diese Wählerinnen und Wähler sind meist mehr Äußerlichkeiten ausschlaggebend, weil

  • sie den einen als besser angezogen sehen als den anderen, oder
  • einer von beiden bei den Großeltern am besten ankommt, oder
  • einer von beiden, irgendwann für sie/ihn mal etwas „Gutes“ getan hat, oder
  • sie schon immer diese Partei gewählt haben, oder

Wenn die Wahlbeteiligung wieder so gering ausfällt, wie beim letzten Mal, dann liegt es möglicherweise daran, dass Wählerinnen und Wähler den einen Kandidaten nicht als neuen Oberbürgermeister wollen und die Partei des anderen „aus Prinzip“ nicht wählen werden.

Sie bleiben der Wahl fern oder machen ihren Stimmzettel ungültig.

Wie dem auch sei.

Eine „Weiter-So-Groko“ lässt sich – so oder so – kaum verhindern.

Es sei denn einer der beiden Kandidaten besinnt sich eines anderen, möchte eine Politik-Wende in Mönchengladbach und versucht auf Kooperationsverhandlungen Einfluss zu nehmen …