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Nach dem grottenschlechten Abschneiden der Stadt Mönchengladbach beim Fahrradklimatest 2018 des ADFC ist auf der städtischen Internet-Seite „Newsroom“ zu lesen: „Die Zufriedenheit der Radfahrerinnen und Radfahrer ist uns wichtig.“ und „Wir zeigen mit vielen Projekten, dass wir das Thema ganz oben auf der Agenda haben.“

Davon kam bei mir persönlich nichts an, was das Radfahren für mich in der Innenstadt verbessert.

Im Gegenteil musste ich gemeinsam mit der Initiative Neue Brücke Bettrather Straße hart dafür kämpfen, daß nicht die Brücke Bettrather Straße einer FÜR AUTOS 4-spurig ausgebauten Hermann-Pieq-Anlage weichen muß.

Von einer Fuß- und Radfahrbrücke Bettrather Straße als „Große Maßnahme“ ist nun zu lesen. Aha, wir werden sehen…

Die einzige Innovation, von der ich als Radfahrerin in der Gladbacher Innenstadt bislang profitieren konnte, sind die neu aufgestellten Fahhradbügel.

Doch ob man sich dafür ernsthaft auf die Schulter klopfen sollte? Sowas trauen sich wohl wirklich nur Männer.

Nun noch im Zusammenhang mit dekorativ aufgestellten Leihfahrrädern von einem Quantensprung im Service für Radler zu sprechen, ist an Selbst-Überschätzung nicht mehr zu toppen.

Dein Radschloss“ und „Die Blaue Route“ als erste Fahrradstraße sind tatsächlich etwas Richtung Weisendes.

So wie auch die beiden „Radstationen“ am Rheydter und Mönchengladbacher Hauptbahhof.

Persönlich profitiert allerdings auch nur ein Teil der Radfahrer davon. Trotzdem ist das politische Signal richtig.

Mein dringender Appell an die Stadt: Setzen Sie  die Markierung von Schutzstreifen verbal niemals in Zusammenhang mit dem Bau von Radverkehrsanlagen!

„Schutzstreifen“ heißen im flämischen Niederländisch  nicht umsonst „moordstrookjes“ und sind deshalb zum Unwort des Jahres 2018 gekürt worden.

Wie Radinfrastruktur geht, zeigen uns doch unsere niederländischen Nachbarn. Es ist wirklich nicht erforderlich, das Rad neu zu erfinden. Holen Sie bei unseren Nachbarstädten hinter der Grenze fachkundigen Rat ein und setzen Sie es einfach um:

  • Sichere Radwege, die nicht VOR Kreuzungen enden
  • Fahrradstraßen
  • Sicheres Parken für Fahrräder in der Innenstadt, z.B. in Roermond und Nijmegen übrigens kostenlos, bewacht und überdacht.
  • Öffnung von Einbahnstraßen für Radverkehr noch in diesem Jahr

Fahrradfahren in Mönchengladbach muß sicher werden, unabhängig von Alter und Erfahrung der Radfahrer.

Grundlage dafür ist eine zukunftssichere Straßen­planung, die dem Sicherheitsbedürfnins der steigenden Zahl der Fahrradfahrer in Mönchengladbach stärker als bisher Rechnung trägt.

Die Niederländer zeigen, wie es gehen kann.

Nur so können alle, vom Kind bis zum Senior, sich in der Stadt gefahrlos auf dem Rad bewegen.

Dann wird auch die Quote für den Motorisierten Individualverkehr (MIV) sinken und die Stadt eine Aufwertung in Sachen Aufenthaltsqualität erfahren … und sich beim Klimatest verbessern.

Radvorrangrouten, Radschnellwege und ein regionales Radverkehrsnetz sind dann ein weitere wichtige Schritt in die richtige Richtung.

Im Vordergrund jedoch haben die Bedürfnisse derer zu stehen, für die das sichere Fahrradfahren Kernelement ihrer (täglichen) Nahmobilität ist.