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Unter diesem Motto wurde anlässlich des “ Girls‘ Day“ 2019 eine Kampagne von einem breiten Bündnis  mehrerer Friedensinitiativen gestartet.

Die Bundeswehr hat mit ihren Karriereberatern im Rahmen der „Berufsmesse“ am 30.01.2020 im Gymnasium am Geroweiher  für den Dienst in der Bundeswehr geworben.

Die Regionalgruppe  Mönchengladbach/Viersen der IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs – Ärzte in sozialer Verantwortung; Gründungsmitglied der Kampagne) hat daher in zwei Schreiben an den Direktor des Gymnasiums sowie die Elternvertreter darum gebeten, die Bundeswehr wieder auszuladen.

Deutschland gehört unter Missachtung  eines Beschlusses der Kinderkommission des Deutschen Bundestages vom 21.09.2016 noch zu der Minderheit von weltweit 46 Staaten, in denen Minderjährige rekrutiert werden, während 151 „Straight-18“-Staaten dies zum Schutz Minderjähriger ablehnen.

Von Januar bis November 2019 wurden insgesamt 1.534 Minderjährige von der Bundeswehr neu eingestellt.

669 der Soldaten und Soldatinnen waren sogar nach Ablauf der Probezeit beziehungsweise ihres Widerrufrechts noch nicht volljährig.

Seit Aussetzung der Wehrpflicht haben über 13.000 Minderjährige ihren Dienst bei der Bundeswehr angetreten.

In der aggressiven Werbekampagne „Mach, was wirklich zählt“ werden auf RTL2-Niveau die körperlichen und seelischen Risiken des Militärdienstes völlig ausgeklammert.

„Terre des hommes“ weist zu Recht darauf hin, dass es jedes Jahr bei der Bundeswehr zu schweren Rechtsverstößen und Kinderrechtsverletzungen kommt.

Während der Bundeswehreinsätze im Ausland gab es seit 1997 mehr als 54.500 Verletzte und seit 1992 bislang 109 Todesopfer, davon 22 durch Suizid.

Allein 2015 wurden 1.750 Soldaten bzw. Soldatinnen in dem bundeswehreigenen Psychotraumazentrum in Berlin behandelt.

Die Dunkelziffer von psychisch Traumatisierten dürfte deutlich höher sein.

Die Bundeswehr lockt die Minderjährigen mit falschen Versprechungen , wie die verhältnismäßig hohen Abbrecherzahlen zeigen.

Rund zehn Prozent der eingestellten 17jährigen haben 2018 die Bundeswehr innerhalb der Probezeit wieder verlassen.

Diese Politik der Bundesregierung wirft auch ein trübes Licht auf ihre Bemühungen gegen den Einsatz von Kindersoldaten (Aktion „Red Hand Day“): Wer vorgibt, sich für die internationale Ächtung des Einsatzes von Kindersoldaten einzusetzen,  kann nicht gleichzeitig Minderjährige in die Bundeswehr einziehen.

Die Bundeswehr ist unstrittig kein „Arbeitgeber wie jeder andere“  – sie ist kein Platz für Kinder und Jugendliche!

Die IPPNW fordert daher unter Verweis auf die UN-Kinderrechtskonvention, die die Rekrutierung von Minderjährigen verbietet und die Kinderkommission des Bundestags die Anhebung des Rekrutierungsalters für den Militärdienst auf 18 Jahre sowie ein Verbot jeglicher Bundeswehrwerbung bei Minderjährigen.

ÜBER DEN AUTOR

(c) BZMG

Dr. Stephan Fegers, in Mönchengladbach niedergelassener Neurologe und Psychiater uns seit 1983 Mitglied der Deutschen Sektion der IPPNW.

Weitere Mitgliedschaften:

  • Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz ,
  • BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.,
  • MEZIS Mein Essen zahl ich selbst

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International
Physicians for the
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Nuclear
War

Deutsche Sektion:

Internationale
Ärzte für die
Verhütung des
Atomkrieges

Ärzte in sozialer
Verantwortung e. V.