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In Kooperation mit IG Metall Mönchengladbach, der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt und derRosa-Luxemburg-Stiftung NRW lädt der Rosa-Luxemburg-Club Mönchengladbach zu einer Vortragsveranstaltung über die Entwicklung der hiesigen Textilindustrie ein:

Mittwoch, 22.06.2022, 19:00 Uhr
DGB-Haus Mönchengladbach
Rheydter Straße 328
41065 Mönchengladbach

Einritt frei

Die Textilindustrie hat Mönchengladbach seit Beginn der Industrialisierung geprägt.

Betriebe mit ihren markanten Schornsteinen prägten nicht durch das Bild der Stadt. Sie prägte vor allen Dingen auch die Menschen.

Ausgehend von den Hauswebereien entwickelte sich ab Beginn des 19. Jahrhunderts die Industria­lisierung der Textilindustrie.

Arbeitszeit für Erwachsene, in der Regel Frauen, 12 Stunden. Für Kinder 10 Stunden.

Erst 1853 wurde die Kinderarbeit für Kinder unter 12 Jahre verboten. Für die Kinder darüber war die Arbeitszeit auf 6 Stunden eingeschränkt.

Die Textilbarone beteiligten sich an der Kolonisation. Baumwolle war ein wichtiges Handelsgut. In den Kolonien versuchten sie ihre Interessen durchzusetzen. Dies ging natürlich auch mit der Ausbeutung der Menschen in den Kolonien einher.

Die Arbeitsbedingungen Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts unterschieden sich in den damaligen Städten Rheydt und Mönchengladbach.

Rheydt war calvinistisch geprägt (wirtschaftlichen Erfolg als Gnade Gottes). Die sozialen Probleme der Arbeiter*innen traten bei dieser Ideologie in den Hintergrund. Anders Mönchengladbach.

Hier war die katholische Kirche dominant. Der Volksverein kümmerte sich um die sozialen Probleme der Menschen. Die problematischen Arbeitsverhältnisse in der Textilindustrie drücken sich auch darin aus, dass die Kindersterblichkeit in den Jahren vor und im Ersten Weltkrieg in beiden Städten signifikant höher war als in den anderen Städten im Rheinland.

Der Niedergang der Textilindustrie zeichnete sich ab 1970 an. Fast alle Betriebe wurden geschlossen. Es kam zu Massenentlassungen. Die Folgen sind auch heute noch spürbar.

Textilarbeit war Frauenarbeit mit niedrigen Löhnen, die in der Folge zu prekären Renten führten.

Für Mönchengladbach ist es heute wichtig, die Quellen der historischen Entwicklung, speziell der Textilkultur, zu erforschen und zu bewahren.

Zum Referenten Karl Boland

 

Wirtschaftsstudium an der FH Niederrhein, Politikstudium an der RWTH Aachen.

Mitarbeit in der „Geschichtswerkstatt Mönchengladbach“ seit den 1980er Jahren.

Seitdem zahlreiche Veröffentlichungen, Ausstellungen, Stadtrundfahrten, Vorträge zur lokalen Stadtgeschichte in Mönchengladbach und Rheydt.

Über den Veranstalter

 

Die Rosa Luxemburg Stiftung zählt sich zu den großen Trägern politischer Bildungsarbeit in der Bundesrepublik Deutschland.

Sie versteht sich als ein Teil der geistigen Grundströmung des demokratischen Sozialismus.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung

  • organisiert politische Bildung, verbreitet Kenntnisse über gesellschaftliche Zusammenhänge in einer globalisierten, ungerechten und unfriedlichen Welt;
  • ist ein Ort kritischer Analyse des gegenwärtigen Kapitalismus;
  • ist ein Zentrum programmatischer Diskussion über einen zeitgemäßen demokratischen Sozialismus, ein sozialistischer Think-Tank politiknaher Alternativen;
  • gibt Impulse für selbstbestimmte gesellschaftliche politische Aktivität und unterstützt das Engagement für Frieden und Völkerverständigung, für soziale Gerechtigkeit und ein solidarisches Miteinander

Zum Veranstaltungsort

Im Hof des DGB Hauses (Toreinfahrt) gibt es einen Parkplatz für außergewöhnlich Gehbehinderte und einen entsprechend rollstuhlgerechten Lifter zum Erdgeschoß.

Der Schlüssel für den Lifter wird zur Veranstaltung bereit gehalten.

Die Veranstaltung findet im Erdgeschoss statt, welches über ein Behinderten-WC verfügt.

Die Zugangstüren sind breit genug für Rollstühle.

Barrierefreiheit ist somit gewährleistet.

Im Hof sind darüber hinaus keine Besucherparkplätze vorhanden.

30 Meter neben dem DGB Haus befindet sich, gegenüber der Textilakademie, ein größerer kostenfreier Parkplatz.