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Die Stadt Mönchengladbach verwendet in der Verwaltung ausschließlich Papier mit dem Blauen Engel und gehört damit zu den recyclingpapierfreundlichsten Städten Deutschlands.

Im Papieratlas-Städtewettbewerb 2020 der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) erreichte die Stadt den sechsten Platz gemeinsam mit Berlin und Neuwied.

Die Auszeichnungen gingen in diesem Jahr an Freiburg und Siegen als „Mehrfachsieger“,

Erlangen als „Recyclingpapierfreundlichste Stadt“ und Cuxhaven als „Aufsteiger des Jahres“.

Der Papieratlas bildet seit 2008 den Papierverbrauch und den Anteil von Papier mit dem Blauen Engel in deutschen Städten ab.

Partner des Wettbewerbs sind das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt, der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. In diesem Jahr erreichen die 99 teilnehmenden Groß- und Mittelstädte mit einer durchschnittlichen Recyclingpapierquote von 91 Prozent eine neue Bestmarke.

„Die Stadt Mönchengladbach leistet mit der Verwendung von Recyclingpapier einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz: Im Vergleich zu Frischfaserpapier spart die Herstellung mindestens 60 Prozent Wasser und Energie und verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen.

So konnte Mönchengladbach im vergangenen Jahr eine Einsparung von mehr als 6.180.000 Liter Wasser und über 1.272.000 Kilowattstunden Energie bewirken“, teilt die IPR mit.

„Dass die Verwaltung die Recyclingquote in den vergangenen Jahren auf 100 Prozent steigern konnte, ist ein schöner Erfolg. Im nächsten Schritt wollen wir den Papierverbrauch von rund 12 Millionen Blatt pro Jahr aber weiter deutlich senken“, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs.

Mit der Digitalisierungsstrategie und den darin festgeschriebenen Projekten wie der e-Akte sei die Verwaltung hier schon auf dem richtigen Weg.

„Aber auch im Austausch mit dem Rat und seinen Gremien können wir hoffentlich bald vollständig auf gedruckte Unterlagen verzichten. Die technischen Voraussetzungen sind mit dem neuen Rats­informations­system ja bereits geschaffen“, so Heinrichs weiter.

Das Ratsinformationssystem (RIS) stellt in der Tat die meisten Unterlagen zu den Gremiensitzungen in sogenannten „Sitzungs­paketen“ zum Download zur Verfügung.

Nicht selten jedoch nahmen in der jüngsten Vergangenheit – insbesondere beim Planungs- und Bauausschuss – die „Pakete“ wegen der Informationsüberflutungen aus dem Dezernat VI Umfänge an, mit denen das RIS offensichtlich an seine Grenzen kam.

Die übergroßen „Pakete“ beispielsweise zu halbieren schien keine Option gewesen zu sein.

Eine Ratssitzung „nur digital“ zu leiten schien Heinrichs in der Ratssitzung am 4. November auch nicht gelungen zu sein. Wie man beobachten konnte, musste auch er auf das „gute alte Papier“ zurückgreifen.

Mit einem Vorstoß die Gremienmitglieder vollständig auf „digital“ einzuschwören dürfte er seine Mühe haben. Und das hat nichts mit dem Alter zu tun.

Viele von ihnen sprechen sich zwar für umfassende Digitalisierung in der Verwaltung aus, bestehen jedoch nach wie vor darauf, die Gremienunterlagen in Papierform zugesandt zu bekommen, obwohl sie an ihren Plätzen in den Gremiensitzungen zusätzlich elektronisch „ausgestattet“ erscheinen.

Vielleicht hilft ja ein Seminar mit dem Titel „Hybride Gremien-Teilnahme“ die immer noch vorhandene Papierflut in der Verwaltung und den Zustellungsaufwand weiter zu reduzieren.

Beginnen könnte Heinrichs damit bei den Mitgliedern des Verwaltungsvorstandes, die teilweise schwer an den Sitzungsordnern zu „tragen“ haben, sofern sie nicht tragen „lassen“.