Annähernd 50 Mitglieder Mönchengladbacher Bündnisgrünen trafen sich am 07.03.2020 in den Räumen der AWO, u.a. um ihre Kandidaten für die 33 Kommunalwahlbezirke zu bestimmen.
Die Reserveliste für den Rat umfasst 40 Plätze, was auf ein großen Potenzial von politisch engagierten Mitgliedern hinweise, wie die Kreissprecherin der Grünen, Anita Parker, zu Beginn der Veranstaltung betonte.
Die junge Mutter einer dreimonatigen Tochter definiert, wie die meisten grünen Listenkandidaten ausdrücklich das Motto „Eine Stadt für alle“ als Ziel für den bevorstehenden Wahlkampf.
CDU und SPD in Bund und in Mönchengladbach würden vielen Bewegungen kein Gehör schenken.
Lena Zingsheim weist auf Missstände in vielen städtischen Bereichen hin, die es gelte abzustellen und zwar mit einer starken und großen Grünen-Fraktion.
Wolkowski wirft Teilen der Verwaltung Unredlichkeit vor, indem sie der Politik Informationen vorenthält bzw. bewusst verspätet zur Verfügung stellt und spricht von „ins Gesicht gelogen worden zu sein“.
Wolkowski bescheinigt der Verwaltungsspitze: „Intransparenz kann man nicht besser manchen“ und gab damit zu verstehen, dass in Mönchengladbach Intransparenz geradezu perfektioniert worden sei.
Gleichermaßen bescheinigt Wolkowski dem SPD-OB-Kandidaten und Aufsichtsratsvorsitzenden der NEW mobil & aktiv, Felix Heinrichs, dass dessen Ahnungslosigkeit und Planlosigkeit nicht zu toppen sei.
Sollte es zu einer Kooperation mit anderen Fraktionen kommen, werde man dieser einen „grünen Stempel“ aufdrücken, versprach er.
Laura Steeger erklärt, warum sie nach Stationen in Köln und Bonn wieder in ihre Heimatstadt zurückgekommen ist.
Erkennbar will sie sich für kulturelle Themen und deren „Erreichbarkeit“ besonders für junge Menschen einsetzen.
Auch die vielfältigen Belange von Frauen will sie in ihren politischen Fokus stellen und zeigt Handlungsbedarfe aus.
Obwohl sie „Feminismus“ als ihr besonders am Herzen liegend nennt, zeigt sie pragmatische Lösungsansätze im Sinne einer Gleichbehandlung der Geschlechter in Mönchengladbach die nicht „radikal“ zu sehen seien.
Seine politischen Schwerpunkte sieht Bernd Meisterling-Riecks bei der Sicherheit, Arbeitsmarkt, Gesundheit und Sport.
Als eine Zielsetzung sieht er einen Prozess für den Erhalt aller vier Krankenhäuser in Mönchengladbach durch verstärkte Spezialisierung in manchen Gesundheitsfelder. Bei diesem Thema sei das zuständige SPD-geführte Sozialdezernat eine „Totalausfall“.
Mit Blick auf die gesellschaftlichen Teilhabe von Langzeitarbeitslosen in Mönchengladbach fordert Meisterling-Riecks die intensivere Nutzung des Teilhabe- und Chancengesetzes.
Ursache für die festzustellenden Defizite sieht er in der „skandalösen“ Weigerung der CDU vor dem Hintergrund, dass es sich um eine Initiative der SPD im Bund handele.
Eine klare Absage erteilt Meisterling-Riecks einer Video-Überwachung z.B. am Rheydter Marienplatz.
Diese Forderung des CDU-OB-Kandidaten Frank Boss sei sinnlos, weil dadurch den Bürgern Sicherheit vorgegaukelt werde. Sicherheit könne es nur durch Präsenz von Polizei und intensive Sozialarbeit „Vor Ort“ geben.
Nicht alle Direktkandidaten der Grünen finden sich auf der Reserveliste für den Rat wieder und nicht alle Personen auf der Reserveliste treten als Direktkandidaten an.
Das ist zum einen das Resultat persönlicher Entscheidungen, zum anderen das Ergebnis von Abstimmungen auf den Wahlparteitag der Grünen.
Für vereinzelte Listenplätze gab es mehrere Kandidaten und dementsprechend mehrere Wahlgänge, was dazu führte, dass der Parteitag fast zehn Stunden dauerte.
Für den Fall, dass die Grünen mindestens die Ratsmandate erringen, wie bisher, wird auch der am 16.03.2015 von CDU, SPD und FDP vorzeitig abgewählte Baudezernent Andreas Wurff mit Listenplatz 6 in den Rat einziehen.
Wurff ist schon jetzt für die Grünen als Sachkundiger Bürger Mitglied im Verwaltungsrat der mags AöR und stellvertretend im Vergabeausschuss und im Aufsichtsrat der MGMG tätig.
Nicht mehr für ein Mandat im Rat oder in einer Bezirksvertretung steht der aktuelle Fraktionsvorsitzende Karl Sasserath zur Verfügung.
Seine Entscheidung hatte er schon anlässlich der Feierstunde am 29.02.2020 im Haus Erholung angedeutet.
Seine Gründe seien rein persönlicher Art, erklärte der durch und durch politische Mensch auf Nachfrage unserer Redaktion. Mehr war von ihm nicht in Erfahrung zu bringen.
Unabhängig davon wird auch Ulla Brombeis nicht mehr im Rat vertreten sein und auch sonst kein Mandat mehr übernehmen. Die studierte Betriebswirtin wird bei den Grünen auch weiterhin als Geschäftsführerin der Partei tätig sein.