Seit Jahren ist es ein erklärte Ziel des EWMG-Geschäftsführers Dr. Ulrich Schückhaus, die Trabrennbahn zu „vermarkten“ und einer gewerblichen Nutzung zuzuführen.
Seit Schückhaus nun auch noch Geschäftsführer der Flughafengesellschaft ist, feiert sein Vorhaben ganz offensichtlich „fröhliche Urständ“.
Diesmal in Form der Erweiterung des Verkehrsladeplatzes und wohl in der Hoffnung, dass damit weitere jährliche Verluste der Flughafengesellschaft reduziert oder gar vollkommen verhindert werden könnten.
Hinzu kommt noch die altbekannte Tatsache, dass das Gelände der Trabrennbahn zu den Mönchengladbach Überschwemmungsgebieten zählt, weil das Grundwasser bis ca. 1,5 Meter unter der Geländeoberfläche steht.
Sollte der EWMG- Geschäftsführer Schückhaus sich in der Politik durchsetzen, würde er als EWMG-Geschäftsführer den Pachtvertrag mit dem Verein zur Förderung des Rheinischen Trabrennsportes e. V. nicht mehr verlängern, was dessen 1. Vorsitzenden Elmar Eßer (u.a. auch Prokurist bei der MGMG und Zugleiter beim Veilchendienstagszuges) kaum zu Begeisterungsstürmen verhelfen würde.
Die Pläne der städtischen Entwicklungsgesellschaft EWMG, den Pachtvertrag mit dem Verein zur Förderung des Rheinischen Trabrennsportes wegen einer angedachten Flughafenerweiterung nicht zu verlängern, stoßen bei Mönchengladbachs Grünen auf deutliche Kritik:
„Das wäre ein heftiger Schlag gegen unseren Trabrennsport und zugleich gegen den Sportstandort Mönchengladbach“, sagt Dr. Boris Wolkowski, stellvertretender Grünen-Fraktionssprecher.
Die Mönchengladbacher Trabrennbahn sei 126 Jahre alt und damit die älteste Deutschlands. Sie werde von den erfolgreichsten Trabrennfahrern zum Training benötigt.
„Der ehrenamtlich geführte Trabrennverein hat gerade erst 150.000 Euro für die Sanierung des Geläufs ausgegeben“, stellt Dr. Wolkowski fest.
„Der Verein hätte durch den geplanten Entscheid der EWMG diese Summe damit sprichwörtlich in den Sand gesetzt.“
Der Grünen-Ratsherr fragt sich, warum die EWMG nicht bereit ist, in gemeinsamen Gesprächen mit dem Trabrennsportverein zu klären, ob ein Nebeneinander von Trabrennbahn und erweitertem Flughafen möglich wäre.
Wolkowski jedenfalls hält den Erhalt der Trabrennbahn für unverzichtbar.
Er spricht sich dafür aus, den Tagesordnungspunkt „Kündigung des Pachtvertrags Trabrennbahn“ in der Aufsichtsratssitzung der EWMG in deren nächste Sitzung zu verschieben.
Für den Fall, dass dies nicht möglich sein sollte, kündigt Wolkowski einen Antrag für den Stadtrat an, wonach die Aufsichtsratsmitglieder der EWMG angewiesen werden sollen, einen neuen Vertrag mit dem Verein zur Förderung des Rheinischen Trabrennsportes abzuschließen.
Dies würde der Stadt den Trabrennsport erhalten und den Trabern Planungssicherheit geben.
„Wir wollen den Trabrennsport in unserer Stadt, der auf eine solch lange und hervorragende Tradition zurückblicken kann, nicht einfach so aufgeben“, sagt der Grünen-Politiker.
Aus seiner Sicht ist es unabdingbar, dass auch die Ratsmehrheit aus CDU und SPD diesem Ansinnen folgt. Die Grünen fragen sich, was etwa der CDU-Landtagsabgeordnete und mögliche Oberbürgermeisterkandidat, Frank Boss, in seiner weiteren Eigenschaft als Vorsitzender des Sportausschusses, dazu sagt, dass diese langjährige Traditionssportstätte so sang- und klanglos verschwinden soll.
„Wenn Frank Boss seine Mandate und die OB-Kandidatur ernst nimmt, dann muss er sich für den Erhalt der Mönchengladbacher Trabrennbahn einsetzen“, meint Boris Wolkowski.