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 Die Narrenmühle ist seit Mittwoch, 1. April 2020, flügellos. Der Abbau der Flügel ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Sanierung des Dülkener Wahrzeichens.

Nun kann das Mühlenhaus abgebaut und in die Werkstatt gebracht werden.

Im Oktober soll die frisch restaurierte Mühle wieder an ihrem Platz stehen.

Der Corona-bedingte Stillstand auf einer anderen Baustelle führte dazu, dass das beauftragte Mühlenbau-Unternehmen kurzfristig nach Dülken kommen konnte.

Am Dienstag wurden zunächst Teile des Lattengitters, auf das Segel gespannt werden könnten, demontiert.

Dabei zeigte sich, dass die vor anderthalb Jahrzehnten erneuerten Flügel in gutem Zustand sind.

Am Mittwoch galt es dann, die beiden Stahlruten, die das Flügelkreuz bilden, mit dem Kran abzuheben.

Kein leichtes Unterfangen für Mühlenbauer Max Beijk, die 16 Meter langen Stahlträger zwischen Mühle und den umstehenden Bäumen zu manövrieren.

Mit Vorsicht und viel Geduld gelang dieser Arbeitsschritt.

Weitergehen wird es mit dem Abbau des Mühlenhauses.

Das bereits leer geräumte Bauteil muss in die Werkstatt in den Niederlanden gebracht werden.

Wann genau der Transport geschehen wird, steht noch nicht fest.

Hintergrund

Die 1809 erbaute Dülkener Narrenmühle muss saniert werden.

Schäden am sogenannten Hausbaum, auf dem das Mühlenhaus steht, hatten 2017 umfangreiche Sicherungsmaßnahmen erforderlich gemacht. (Fotos aus dem Jahr 2017: Stadt Viersen)

Weitere Untersuchungen zeigten darüber hinaus gehenden Sanierungsbedarf am Mühlenhaus selbst.

2019 schlossen die Stadt Viersen als Eigentümerin und der Förderverein Narrenmühle Viersen-Dülken einen auf 99 Jahre angelegten Erbbaurechtsvertrag mit einem Jahreszins von 11,11 Euro.

Der Förderverein konnte dann einen Antrag auf Landeszuschüsse zur Sanierung der Mühle stellen.

Das Land sagte schließlich einen Anteil von 90 Prozent an den auf 460.000 Euro geschätzten Kosten zu.

Das Geld stammt aus dem Programm “Heimat-Zeugnis“.

Den verbleibenden Anteil will der Förderverein übernehmen.

Die Stadt Viersen erhielt vom Förderverein den Auftrag für alle Maßnahmen zur Sicherung, Sanierung und Erhaltung der Mühle.

Damit verbunden ist die Verpflichtung, Mehrkosten zu tragen.

Hier wird aktuell ein Bedarf von knapp über 100.000 Euro geschätzt.

Eine Erweiterung der Landes-Förderung wird bereits besprochen.

Der grundlegende Förderbescheid des Landes machte den Weg frei zur Umsetzung des Sanierungskonzepts.

Dieses Konzept hatte ein auf Windmühlen spezialisierter Gutachter aus den Niederlanden erstellt.

Anfang März 2020 wurde dann der Auftrag zur Sanierung förmlich an den niederländischen Mühlenbauer Max Beijk überreicht.