Als am 16.11.2019 die Mönchengladbacher CDU-Mitglieder auf einem Parteitag die Kommunalwahl 2020 vorbereiteten, galt es nicht nur den Kandidaten für das Amt des Hauptverwaltungsbeamten zu küren, sondern auch die Direktkandidaten für die 33 Wahlbezirke zu wählen.
Während in sieben Wahlbezirken neue Kandidaten auf Vorschlag und mit dem Plazet der jeweiligen Ortverbände sich ohne Gegenkandidaten präsentierten, mussten sich die wahlberechtigten Mitglieder für den Wahlbezirk 02 (Rheindahlen-Land), dem ehemaligen Wahlbezirk von Friedhelm Stevens zwischen zwei Kandidaten entscheiden.
Gegen den vom Ortsverband vorgeschlagenen Finanzbeamten Udo Gerads trat der Wirtschaftsinformatiker Jürgen Schöttler an und setzte sich auch durch.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die CDU personelle Veränderungen vornehmlich in Rheydter und den beiden Wickrather Wahlbezirken vorgenommen hat.
In den „Ur-Mönchengladbacher“ Wahlbezirken heißt es personell: „Weiter so!“
Eine andere Besonderheit gab es außerdem noch: Joachim Roeske, Mitglied im Planungs- und Bauausschuss und CDU-Sprecher in der BV Süd, wechselte von seinem bisherigen Wahlbezirk 23 (Dorfbroich, Dohr) und den Wahlbezirk 20 (Morr, Schmölderpark) des nicht mehr antretenden Karl-Heinz Schiffer.
Roeske machte Platz für Klaus Oberem, der nach Auflösung der FWG im Jahr 2014 durch seinen Vater Erich Oberem als Fraktionsloser in den Rat einzog, im Verlauf der aktuellen Wahlperiode in die CDU eintrat und damit deren Ratsfraktion auch formal verstärkte.
Die Reserveliste zum Rat wird von Frank Boss angeführt, der auf die Kandidatur in einem Wahlbezirk verzichtet hat. Sollte er am 13. September 2020 nicht zum Hauptverwaltungsbeamten gewählt werden und – was Optimisten in der CDU hoffen – fast alle CDU-Direktkandidaten ihre Wahlbezirke gewinnen, würde u.U. die CDU-Reserveliste nicht „ziehen“ und Boss in Mönchengladbach ohne politisches Amt sein.
Die Reserveliste zum Rat wird von Frank Boss angeführt, der auf die Kandidatur in einem Wahlbezirk verzichtet hat.
Sollte er am 13. September 2020 nicht zum Hauptverwaltungsbeamten gewählt werden und – was Optimisten in der CDU hoffen – fast alle CDU-Direktkandidaten ihre Wahlbezirke gewinnen, würde u.U. die CDU-Reserveliste nicht „ziehen“ und Boss in Mönchengladbach ohne politisches Amt sein.
Eine ähnliche Situation gab es schon bei der Kommunalwahl 2014 als die Reserveliste der CDU nur knapp „zog“ und Dieter Breymann, der sich im Wahlbezirk 14 dem SPD-Kandidaten Ralf Horst geschlagen geben musste, erst spät erfuhr, dass er über Platz 6 auf der Reserveliste dennoch einen Ratssitz erhalten würde.
Nach den unserer Redaktion vorliegenden Abstimmungsergebnissen waren zum Zeitpunkt der Abstimmung über die Reserveliste nur noch 120 Mitglieder anwesend bzw. haben sich an der Wahl beteiligt.
Das galt auch für die Wahl der so genannten „Huckepack-Kandidaten“. Dabei handelt es sich um Kandidaten aus der „2. Reihe“, die dann in den Rat einziehen würden, wenn – aus welchen Gründen auch immer – das gewählte Ratsmitglied nicht mehr zur Verfügung stehen würde.
Bei Parteien, die – wie beispielsweise die SPD in Mönchengladbach – keine „Huckepack-Kandidaten“ gewählt haben, würde ein gewählter Kandidat aus der jeweiligen Reserveliste in den Rat nachrücken.
Somit ist die CDU-Reserveliste allenfalls für den Wahltag bedeutsam.
Durchaus bedeutsam hingegen scheint die Tatsache zu sein, dass von den 33 CDU-Direktkandidaten nur fünf Frauen sind.
Hierbei handele es sich bekanntermaßen um ein bundesweites CDU-Phänomen, wie die Kreisgeschäftsführerin der Mönchengladbacher CDU, Tanja Jordans, auf Nachfrage bedauernd erläuterte.
Das hätte nicht mit einer gezielten „Männerdominanz“ zu tun, sondern liege in der Tatsache begründet, dass es schlicht zu wenig Frauen in der CDU gebe, die sich neben ihren beruflichen und familiären Aufgaben nicht auch noch aktiv in der Politik engagieren wollten oder könnten.