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Wer der Einladung von B90/Die Grünen zu einer Veranstaltung folgt, darf mit ausführlichen, detaillierten Vorträgen und – falls vorgesehen – auch Diskussionen rechnen. Darunter leidet die Qualität in keinster Weise, man muss nur genügend Zeit einrechnen.

So wie beispielsweise beim Festakt anlässlich des 40jährigen Bestehens der Grünen in Mönchengladbach, die am 29.02.2020 von zwei jungen Damen eröffnet und etwas stringenter moderiert wurde, als vielleicht der eine oder die andere der über 300 Gäste im Kaisersaal von Haus Erholung erwartet hätten.

Angenehm war, der Verzicht weitgehend auf die Einzelnennung von Personen aus der Partei, von benachbarten Grünen, Personen des Mönchengladbacher „Öffentlichen Lebens“ oder anwesenden politischen Mitbewerbern im bevorstehenden Kommunalwahlkampf.

Diese waren teilweise schon beim vorherigen Sektempfang gesichtet und begrüßt worden.

Dementsprechend locker fiel dann auch die Begrüßung durch Lena Zingsheim und Laura Steeger aus.

Locker ja, aber auch ernsthaft wiesen sie auf die Kernkompetenzen hin, die man den Grünen zuspricht und die mittlerweile teilweise auch von den übrigen demokratischen Parteien übernommen worden seien.

Ungeachtet dessen ließen sie erste Anzeichen der politischen Ziele der Mönchengladbacher Grünen für die Kommunalwahl am 13. September erkennen.

 

Begrüßung durch die
Moderatorinnen des Festaktes
Lena Zingsheim (li) und Laura Steeger

Keine Geburtstagsfeier ohne Blicke zurück, dachten sich die Organisatoren des Festaktes und gewannen den jetzt in Duisburg lebenden, ehemaligen Parteivorsitzenden Peter Walter für die Zusammenstellung einer bebilderten Retrospektive, die er mit der Frage betitelte „Rückblick? Nostalgie?“.

Nostalgisch wurde es vielleicht für einige Anwesende, die kurz nach der Gründung zu den Grünen gestoßen waren oder seit Jahren bei ihnen mitmachen, ohne Mitglied zu sein.

Als einziges Mitglied des Gründungsteams (Gründung war im Schaltjahr1980 und ebenfalls am 29. Februar) konnte Uli Laubach ausfindig gemacht werden. Ausgerechtet er war erkrankt und konnte daher an diesem Ehrentag nicht teilnehmen.

Wie ihn charakterisierte der „Grünen-Hobby-Historiker“ Peter Walter, auch einige teilweise noch politisch aktive Grüne und entlockte ihnen in Kurzinterviews nicht nur Anekdoten und andere Erinnerungen, sondern auch etwas dazu, was sie zukünftig politisch tun wollen.

 

„Rückblick? Nostalgie? •
Mönchengladbacher Grüne im Wandel der Zeit“
Peter Walter

Mit Blick auf die Zukunft schloss Peter Walter seinen Vortrag mit der Feststellung, dass das größte politische Problem die Gefahr von rechts sei und betonte, dass Sprüche, wie „das wird man doch mal sagen dürfen“ inakzeptabel seien.

„Nein“, erklärte Walter, „das darf man nicht sagen. Das darf niemand sagen!“