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Das Bündnis für Soziale Gerechtigkeit Mönchengladbach fordert mehr Engagement der Stadt für den Bau von preisgünstigem und barrierefreiem Wohnraum in Mönchengladbach.

Um dies voranzubringen, hat das Bündnis eine Eingabe an den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden gerichtet, die Mittwoch, den 07.12.2022, ab 17:00 Uhr im Ratssaal Abtei behandelt werden soll.

Die steigenden Mieten in Mönchengladbach führen dazu, dass immer mehr Menscheneinen wachsenden Anteil ihres Einkommens zur Deckung der Miete aufwenden müssen.

Gerd Lippold von der Mieterinitiative „Widerstand gegen Mietenwahnsinn“ erklärt: „In den letzten drei Jahren sind die Mieten laut dem städtischen Wohnungsmarktbericht von 2021 um weitere 12,5 % gestiegen und die durchschnittliche Nettokaltmiete im Bestand lag bei 7,03 € sowie beim Neubau bei 10,00 € je Quadratmeter.

Tatsächlich werden aber bereits im Bestand Angebotsmieten von bis zu 8,50 € und beim Neubau bis zu 16,50 € je Quadratmeter aufgerufen.

Es werden jährlich weniger neue, mietpreisgebundene Sozialwohnungen gebaut, als Wohnungen aus der Mietpreisbindung gefallen sind, so dass der Bestand an Sozialwohnungen auf 7.034 gesunken ist.

Dies führt dazu, dass immer mehr Haushalte auf finanzielle Zuschüsse zur Miete angewiesen sind, was auch den städtischen Haushalt belastet.“

Marko Jansen, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, kritisiert, dass die Bedürfnisse von älteren und behinderten Menschen kaum Berücksichtigung finden: „Für Menschen, die auf barrierefreien Wohnraum angewiesen sind, sieht die Situation noch schlimmer aus. Vielfach handelt es sich um ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind. Günstiger barrierefreier Wohnraum ist auf dem bestehenden Wohnungsmarkt kaum verfügbar. Viele müssen sie in Wohnungen leben, die es ihnen nicht ermöglichen, selbstständig das Haus zu verlassen.“

Das Bündnis für Soziale Gerechtigkeit Mönchengladbach appelliert an die Politik, alles Mögliche zu tun, damit mehr kostengünstiger und barrierefreier Wohnraum entsteht. Die Vorschläge des Bündnisses sind:

  1. Der Rat der Stadt soll eine verbindliche Quote für den sozialen Wohnungsbau beim Neubau von Wohnanlagen beschließen.
  2. Barrierefreiheit soll Standard werden. Dazu sollen beim Neubau von Wohnanlagen auf ehemals städtischem Grund entsprechende Vorgaben gemacht werden. Der Wohnungsbestand der Stadttöchter soll barrierefrei umgebaut werden.
  3. Ebenso soll dem gemeinnützigen, genossenschaftlichen oder kommunalen Wohnungsbau Vorrang gegenüber dem Wohnungsbau von gewinnorientierten Investmentgesellschaften eingeräumt werden.

Das Bündnis für soziale Gerechtigkeit fordert von den politischen Parteien im Rat derStadt Mönchengladbach, nicht beim entwickelten Handlungskonzept Wohnen stehen zubleiben, sondern konkrete Beschlüsse zu fassen, die das Leben der Menschen spürbarverbessert.

„In Wohnanlagen muss mindestens jede dritte Wohnung, die jetzt neu gebaut wird, mietpreisgebunden und barrierefrei sein.“, fordert Marko Jansen vom Paritätischen Wohlfahrtsverband.

Konkrete Ideen für Steigerung des Anteils von günstigem und mietpreisgebundenen Wohnraum hat das Sozialbündnis viele.

Die zahlreichen in den letzten Jahren geführten Gespräche sollten aus Sicht des Bündnisses in politische Beschlüsse münden.