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In Krefeld ist im innenstadtnahen Kaiser-Wilhelm-Museum eine größere Ausstellung zu sehen; im Haus Lange / Haus Esters kommt eine „Ausstellung“ genannte Dokumentation zu den beiden ehemaligen Unternehmer-Villen hinzu.

Werfen wir zunächst einen Blick in die Geschichte. Und zwar in die Goldenen Zwanziger Jahre.

Die Frauen trugen Bubi-Kopf; Filme wie Metropolis und Nosferatu machten in den Kinos Furore, während Josephine Baker nackt den Charleston tanzte.

Werfen wir zunächst einen Blick in die Geschichte.

Und zwar in die Goldenen Zwanziger Jahre. Die Frauen trugen Bubi-Kopf; Filme wie Metropolis und Nosferatu machten in den Kinos Furore, während Josephine Baker nackt den Charleston tanzte.

In dieser Zeit waren Hermann Lange (1874 – 1942) und Josef Esters (1884 – 1966) erfolgreiche Textilfabrikanten in Krefeld.

Lange gehörte nicht nur dem Verein deutscher Seidenwebereien, sondern auch dem Deutschen Werkbund an. Daneben war er vor Ort als Kunstmäzen tätig.

1927 lernte er den Architekten Mies van der Rohe kennen. 1928 – 1930 baute Mies van der Rohe dann die beiden nebeneinanderliegenden Unternehmervillen.

Sie werden seit 1955 als Kunstmuseen genutzt und zeigen in Wechselausstellungen zeitgenössische Kunst.

„Anders Wohnen“ heißt der Beitrag von Haus Lange/Haus Estes zur Bauhaus-Erinnerungsausstellung. Im 1. Obergeschoß von Haus Lange werden zwar auch Bauzeichnungen der Villen präsentiert; Möbel im Stile der Bauhaus`schen Neuen Sachlichkeit kommen hinzu.

Unter den Oberbegriffen Utopie, Mobilität und Dystopie beschäftigen sich heutige Künstler mit den Gebäuden, ihrer Geschichte und Atmospäre und übertragen sie in heutige Kunst.

Ihre Werke stehen dabei auch in einer Beziehung zur jeweiligen Architektur.

Eine Momentaufnahme vom August 2019 zeigt, daß sich eine solche Ausstellungskonzeption eher an ein lebensälteres, kunstbeflissenes Publikum richtet.