Das Gelbe vom Ei – so heißt die Ausstellung von Ulrich Meister, die noch bis zum 5. April zu den gewohnten Öffnungszeiten in der Kunsthalle Recklinghausen zu sehen ist.
Meister wurde 1974 in Schaffhausen / Schweiz geboren. Nach einer Lehre zum Schriftsetzer ging er nach Düsseldorf, um dort 1968 – 1973 an der Kunstakademie Malerei und Bildhauerei bei Joseph Beuys zu studieren.
Seitdem lebt und arbeitet der Schweizer auch heute noch.
Die Kunsthalle Recklinghausen ist seit dem Jahre 1949 in einem Hochbunker in der Nähe des Hauptbahnhofes untergebracht.
Franz Große-Perdekamp ist es zu verdanken, dass es die Kunsthalle gibt.
Die Maler Gustav Deppe, Thomas Grochowiak, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann, Hans Werdehausen und der Bildhauer Ernst Hermanns bildeten ab dem Jahre 1947 den Kern der Künstlergruppe „junger westen“.
Sie wollten nach der Zeit des Nationalsozialismus und der Katastrophe des 2. Weltkrieges den Anschluss an die moderne Kunst wiederherstellen und dafür auch neue künstlerische Ausdrucksformen finden, die in der industriellen Wirtschaftsstruktur des Ruhrgebietes verwurzelt ist.
Ihre Jahresausstellungen sowie der „Kunstpreis junger westen“ bilden den Grundstock des Museums.
Unter Museumsleitern wie Thomas Grochowiak, Ferdinand Ullrich und Hans-Joachim Schwalm konnte das Museum so zu einem Blickpunkt der zeitgenössischen Kunst werden.
Seit 1950 finden hier auch regelmäßig die Kunstausstellungen der Ruhrfestspiele statt.
Die Ausstellungen erstrecken sich i. d. R. über das Erdgeschoß und die beiden Obergeschosse und nutzen dabei oft genug die ganze Breite des Raumes.
Meister zeigt Malerei und Zeichnung – die Bildhauerei tritt in den Hintergrund. Sehr modern sind die präsentierten Werke, klassisch siehr anders aus.
Die knappe Wiedergabe der uns umgebenden Alltagswelt soll ebenso humorvoll wie ernsthaft die philosophische Frage nach dem Wesen der Dinge stellen beantworten. Die Ästhetik des Trivialen – ein zentrales Thema der Kunst nach Marcel Duchamp – soll so dargestellt werden.
Ein Brot, ein Ball, ein Glas: sie erhalten durch Meister eine faszinierende Mehrdeutigkeit. Meister bewegt sich so entlang der Grenze von Kunst und „Nicht-Kunst“.
Die Ausstellung passt sehr gut in das Konzept der bisherigen Ausstellungen, in der moderne und interessante zeitgenössische Gegenwartskunst einem interessierten Publikum gezeigt wurde.