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Stefan van de Sandt führt zusammen mit seiner Frau Sabine seinen bäuerlichen Betrieb nach ökologischen Grundsätzen und verkauft seine Produkte direkt an die Endkunden.

Er steht damit in scharfem Gegensatz zu seinem eigenen Vater und dem Schwiegervater, die beide ihre öfte noch konventionell betreiben.

Auch Pläne. die Region dem Kiesabbau zum Opfer fallen zu lassen, führt zu Unruhe.

Da wird im elterlichen Betrieb in einem Schweinetrog der Teil eines Fußes gefunden.

Das K1 aus Wesel hat seinen neuen Fall.

Thomas Wirth ist Jahrgang 1953. Der gelernte Germanist, Kommunikationsberater und Journalist ist seit seiner Pensionierung als Journalist, Publizist und Autor tätig.

Renate Wirth ist Jahrgang 1957. Sie arbeitet als Gestalttherapeutin, Autorin und Künstlerin.

Die beiden Autoren haben schon mehrere Regionalkrimis aus dem Niederrhein veröffentlicht. Deren Besonderheit besteht darin, daß sie nach Tierarten benannt sind.

Literarisch schöpfen Hesse und Wirth hier als dem Vollen. Sie zeigen, wie ein karrieregeiler Staatsanwalt fast eine Mordkommission sprengt.

Gleichzeitig machen sie Generationskonflikte zum Thema; Altersstarrsinn und unterschiedliche Berufsverständnisse seien hier als Stichworte genannt.

Das Ende ist dermaßen monströs, daß man es einfach gelesen haben muß. EIn vergleichbares Ende dürfte es in der deutschsprachigen Kriminalliteratur wohl einmalig sein.

Allein schon dafür ist das Buch lesenswert, auch wenn man die Vorgängerromane nicht kennt.

Die Probleme um den Kiesabbau haben inzwischen schon den Duisburger Süden erreich und dürften daher als bekannt vorausgesetzt werden können.

Ob die Kontroverse konventionelle Landwirtschaft versus ökologischer Landbau wirklich noch ein Streitpunkt sind, sei einmal dahingestellt.

Haben die schwierigen Familienverhältnisse ein reales Vorbild? So spontan fällt dem Leser da wohl nichts ein, zumindest nichts, was überregional Aufmerksamkeit erregte. Vielleicht können die Autoren ja einen Hinweis geben?

Hesse / Wirth: Das Alpaka – Niederrhein-Krimi; Emons-Verlag Köln 2020; 250 Seiten; ISBN: 978-3-7408-07993-1