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Die Feuerwehr Viersen hat eine umfassende Großschadenslage geübt: Geprobt wurde für ein Unwetter im gesamten Kreisgebiet. Simuliert wurden der Einsatz aller Einheiten und die Zusammenarbeit mit der Kreisleitstelle.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller informierte sich in der Feuerwache an der Gerberstraße über die Abläufe während der Unwetter-Großübung.

Die Jugendfeuerwehr leistete ebenfalls Unterstützung.

Die Ausgangslage war stürmisch: Ein Unwetter tobt über dem gesamten Kreisgebiet.

Die Telefone stehen nicht still, ein Notruf reiht sich an den anderen.

Die Feuerwehr ist auf solche Szenarien gut vorbereitet: Damit der Ansturm bewältigt werden kann, fährt die Feuerwehr Viersen eine eigene Leitstelle hoch.

Hier werden alle Feuerwehr-Einsätze im Viersener Stadtgebiet koordiniert.

Nur der Rettungsdienst wird weiterhin von der Kreis-Leitstelle eingesetzt.

Dazu ist eine enge Abstimmung zwischen Stadt und Kreis erforderlich. Auf Stadtebene stellt sich zudem das Problem, dass eine Reihenfolge festgelegt werden muss, in der die Notrufe abgearbeitet werden.

Damit die Stadt-Leitstelle die Dringlichkeit beurteilen kann, werden vier Erkunderteams losgeschickt.

Die fahren zu den gemeldeten Schadensstellen und prüfen, ob von dem umgekippten Baum tatsächlich eine Gefahr ausgeht und wie bedrohlich die lockeren Dachziegel sind. Aus den Rückmeldungen erstellt die Zentrale einen Arbeitsplan.

Um die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten, half eine Gruppe der Jugendfeuerwehr.

Die Nachwuchskräfte riefen in gut einer Stunde mehr als 100 Mal eine spezielle Notrufnummer an. Von überfluteten Kellern und unter Bäumen eingeklemmten Menschen war die Rede, sogar ein brennendes Haus kam ins Spiel. Die Erkunder wurden losgeschickt, ausgestattet mit Briefen.

Ihre Aufgabe: Die auf den Umschlägen angegebenen Adressen anfahren. Dort angekommen, wurden die Kuverts geöffnet und die darin enthaltene Beschreibung der Schadenslage in die Feuerwache an der Gerberstraße zurückgemeldet.

Hier wurde entschieden, ob die Viersener Wehr sofort ausrücken muss, ob der Rettungsdienst alarmiert wird oder ob der Einsatz auf die Warteliste kommt.

Rund drei Dutzend Wehrleute waren an der Übung beteiligt. Auch wenn tatsächlich kein Löschfahrzeug und keine Drehleiter ausrückten, waren am Ende doch alle Einheiten der Feuerwehr Viersen zumindest im Computer der Leitstelle im Übungseinsatz.

Nach drei Stunden hatte sich nicht nur das virtuelle Wetter beruhigt. Auch die Leitstellen-Arbeit konnte wieder auf Normalbetrieb zurückgefahren werden. Fazit bei der Abschlussbesprechung: Im Ernstfall hätten die vorgesehenen Abläufe gut funktioniert.