Goethes „Zauberlehrling“ benutzt Zaubersprüche seines Meisters.
Der Zauber gelingt: Ein Besen wird lebendig und in einen Knecht verwandelt, der Wasser vom Fluss holt.
Der Lehrling vergisst aber das Zauberwort, das dem Besen Einhalt gebietet.
„Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht los.“
Der Besen scheint zu ahnen, wes Geistes Kind der Zauberlehrling ist.
Der deutsch-schweizerische Schriftsteller und Schauspieler Curt Goetz erzählt von Leuten, die so in ihren Geist verliebt sind, dass sie darüber den Verstand verlieren.
In der australischen Stadt Sydney soll es ein Geister-Hotel geben, in dem es regelmäßig spukt.
Wie von Geisterhand fallen Weinflaschen um. Geisterstunden gibt es auch auf Schloss Drachenburg.
Neuerdings ebenso in Kinos, Theatern und Opernhäusern.
Die Bayerische Staatsoper bringt Geisteraufführungen auf die Bühne.
Geistertheater.
Geisterinszenierungen finden ohne Zuschauer statt.
Die dürfen sich draußen ihren Reim auf den ihnen verwehrten Budenzauber machen.
Auch in Fußballstadien fanden jetzt Geisterspiele statt.
Leere Sitzschalen auf den Rängen und nichts los.
Niemand feuerte die Mannschaften an.
Keine Fan-Gesänge.
Stille Nacht.
Stell dir vor, es ist Fußball und niemand ist da.
Es scheint sich jedoch nicht bewährt zu haben.
Geistlose Spiele gibt es ab sofort nicht mehr.
Offenbar keine Begeisterung.
Bisher galten Friedhöfe und alte Herrenhäuser, Kirchen und Klöster als typische Geister-Örtlichkeiten.
Ihre Vorrangstellung müssen sie künftig mit zeitgemäßen Lokalitäten teilen.
Das betrifft auch die Uhrzeit, in der mit Geisterstunden und Geisteraktivitäten gerechnet werden muss.
Fanden sie bisher zur dunkelsten Nachtzeit zwischen null und ein Uhr statt, wird jetzt keine Tages- oder Nachtzeit ausgeklammert.
Geister, die man rief, wird man nicht schnell los.