Wer rot sieht, der dreht durch. Wer im Museum Abteiberg rot sieht, besucht gerade die (Wechsel-)Ausstellung von Jutta Koether. Ihr Titel: „Libertine““. Sie ist noch bis zum 16. Februar 2020 zu den gewohnten Öffnungszeiten des Museums zu sehen.
Ausgangspunkt des Ausstellungskonzepts ist der Gemäldekomplex „Tour de Madam“, den die Künstlerin 2018 in ihren großen Retrospektiven in München und Luxemburg zeigte.
Urprünglich eine Antwort auf Cy Twomblys Lepanto-Zyklus im Museum Brandhorst installiert Koether ihre Serien nochmals neu und entwickelt sie – montiert auf gläsernen Wänden – zu einem Ereignis für die Sammlung in Mönchengladbach.
Mit weiteren ganz neuen Arbeiten besetzt Koether auch die Sammlungsräume der Plattenebene.
Dies ist die erste Museumsausstellung von Koehter im Rheinland und zugleich ein ortsspezifisches Projekt, in dem die gebürtige Kölnerin (Jahrgang 1958) nach eigenen Angaben von berühmten Mönchengladbacher Ausstellungen aufnimmt, die sowohl das Medium Malerei als auch dessen Betrachter und die Institution des Kunstmuseums zum Thema hatten.
Erste Station bei einem Besuch ist die Straßenebene, quasi direkt an der Kasse.
Dort sind Glaswände zu Halbkreisen aufgestellt; sie zeigen Malerei.
Von dort geht es in die Audivision. Dort sind Gemälde quasi in einer Diashow zu sehen.
Die schon erwähnten Oberlichtsäle sind die letzte Station der Sonderausstellung.
Hier gibt es wieder großformatige Malerei zu sehen, die diesmal an den Wänden hängt.
Was ist von der Ausstellung zu halten? Sie läßt zumindest den Eingangsbereich in einem neuen Licht erscheinen.
Die Kuratierweise nimmt hier einen direkten Bezug zur Architektur und zieht in das Ausstellungskonzept ein.
So ergeben sich interessante Vergleichsmöglichkeiten zur zeitgenössischen Gegenwartskunst.