Hermann von Beckerath gilt als einer der bedeutendsten liberalen Politiker des Vormärz im Rheinland.
Der mennonitische Bankier aus Krefeld vertrat in mehreren Landtagen sowie im Paulskirchenparlament 1848 das liberale rheinische Bürgerturm.
Er trat für eine politische und wirtschaftliche Modernisierung, aber au für die volle b+rgerliche Gleichberechtigung religiöser Minderheiten (wie z. B. der Juden) ein.
Grundlage dieses Buches ist Hettingers Dissertation an der Philosophischen Fakultät der Universität Köln. Es ist Band 14 der Krefelder Studien und wurde von der Mennonitengemeinde Krefeld herausgegeben.
Diese Einführung in das Buch ist hier schon vonnöten. Ansonsten wären Entstehung und Ausrichtung unverständlich.
Die Anmerkungen sowie das Quellen- und Literaturverzeichnis sind sehr umfangreich, der Schreibstil trocken und sachlich, Bildmaterial ist nicht vorhalten – der geschichtswissenschaftliche Ansatz ist unübersehbar.
Gleichzeitig wird ein Thema behandelt, über das wohl noch nicht viel Literatur gibt. Das Werk bietet also so etwas wie historisches und politikwissenschaftliches Grundlagenwissen.
Das Buch ist sicherlich gut gemacht und informativ. Um seine Bedeutung angemessen würdigen z können, ist es aber schon sinnvoll, sich näher mit rheinischer (auch: politischer) Landeskunde zu beshäftigen.
Ulrich Hettinger: Hermann von Beckerath Ein preußischer Patriot und rheinischer Liberaler; Selbstverlag Krefeld 2010; 370 Seiten; ISBN: 978-3-9808-2358-6